
Leben und Arbeiten an Bord der SEA CLOUD
Meine Zeit auf der SEA CLOUD

Es war eine tolle Zeit an Bord der SEA CLOUD! Ich hatte zwar - so wie jeder von der Schiffsbesatzung - kaum einen einzigen Tag frei, aber die freien Stunden waren dafür ja auch völlig pflichtbefreit und herrlich zu nutzen, denn die normalen Dinge, mit denen wir Landratten :-) uns aufhalten - wie die eigenen vier Wände auf Vordermann bringen, Lebensmittel einkaufen, Wäsche waschen etc... - gab es an Bord nicht. Für Kost und Logis war ja gesorgt, und zwar bestens: was hab ich den "Early Riser"-Dienst geliebt , wenn ich das Schiff in der Frühe noch ganz allein für mich hatte, das Frühstücksbuffet für die Gäste vorbereitete und im Sonnenaufgang leckeres warmes, süßes Porridge gefuttert habe.
"3.000 m² Segelfläche, die an der Takelage im frischen Wind flatternd den Naturgewalten trotzen: Wer fernab großer Kreuzfahrtschiffe noch das unmittelbare und romantische Segelabenteuer sucht, ist an Bord der Viermastbark SEA CLOUD genau richtig. Die Eleganz von einst ist originalgetreu restauriert - ob auf der Brücke oder in der Blauen Lagune, ob auf dem Promenadendeck oder im Restaurant. All die imposanten Marmorkamine, die bequemen Deckchairs auf den eleganten Teakdecks, die edlen Hölzer, die goldenen Wasserhähne und die ausgesuchten Antiquitäten an Bord der SEA CLOUD sind ein stimmungsvoller Rahmen geworden, in dem sowohl die Ansprüche als auch das Lebensgefühl von heute entspannt auf Reisen gehen können - auf einem majestätischen Windjammer."

Die SEA CLOUD ist eine echte alte Lady - es würde mich interessieren, ob die neuere Schwester SEA CLOUD 2 auch so authentisch wirkt.

Mit dem Verhältnis 60 Passagiere zu 60 Mann/Frau Besatzung (viele davon in den Segeln), ist die SEA CLOUD ein luxuriöses Kleinod mit persönlicher Atmosphäre. Auch, wenn die SEA CLOUD nicht immer mit dem Wind segelt, fühlt sie sich "schön" an, denn das Meer ist zum Greifen nah und wir wurden oft von fröhlichen Delfinen begleitet, die mit uns um die Wette schwammen.

Einmal die Woche gab es ein Barbecue mit anschließendem Shantysingen auf dem Lido Deck... - Na klar! Auch der Kapitän ließ sich nicht lumpen und das Captain's Dinner im dunkel getäfelten Restaurant war immer sehr feierlich. Mit Wunderkerzen und guter Laune wurde nicht gespart - da fiel es manch einem Passagier schwer, wieder von Bord zu gehen. Aber: Alles hat leider mal ein Ende! ... Und so habe ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach meinem halben Jahr ein letztes Mal ausgetragen...



