HanseatReisen

Gunda Würdemann-Ihnen

Reisebericht: Flusskreuzfahrt mit VistaFidelio entlang der Donau vom 4. bis 11. Juli 2019

Donau Romanze – die „Königin der Flüsse“

Gunda Würdemann-Ihnen, Reisebegleitung
29.07.2019
Als zweitlängster Strom Europas verbindet die Donau insgesamt zehn Länder und damit auch viele Kulturen, Religionen und Lebensweisen. Im Juli führte sie unsere Reisegruppe auf dem Flusskreuzfahrtschiff VistaFidelio zunächst von Deutschland nach Österreich, dann nach Ungarn und schließlich zur Slowakei und wieder zurück. Damit Sie sich selbst einen kleinen Eindruck von den spannenden Donaustädten verschaffen können, hat unsere Reisebegleiterin Gunda Würdemann-Ihnen dokumentiert, was sie dabei zusammen mit den anderen Reisenden erlebt hat. Viel Spaß beim Lesen!

Tag 1 – Die Anreise

Oh je, Abfahrt um 02.00 Uhr in Oldenburg. Ich nahm die verschlafenen Gäste in Empfang, die von den organisierten Taxis von Hanseat sehr pünktlich abgeliefert wurden. Unsere Reise sollte dieses Mal mit dem Bus nach Passau gehen. Einen kurzen Stopp machten wir in Bremen, wo noch 20 Gäste hinzukamen. Mit insgesamt 37 Reisenden machten wir uns also in einem Hilgen-Bus mit Fahrer Thorsten auf den Weg zur Autobahn. Thorsten verließ uns allerdings schon wieder an der Autobahnraststätte Allertal und überließ Hans-Hermann den Fahrersitz. Diese Ablösung musste sein. 

Einige Gäste hatten Kissen im Handgepäck, formten sich ihre Schlafecken und machten es sich zunächst für einige Stunden gemütlich. Bonbons waren natürlich auch im Handgepäck – ich hörte die Tüten knistern.

Die Pausen müssen von den Busfahrern streng eingehalten werden. So dauerten sie erst 15, dann 45, dann zweimal 30 Minuten. Ein digitaler Tachograph überwacht dabei den Busfahrer. Schummeln geht nicht mehr! Die Zeit der Pausen wurde mit 37 Gästen jedoch auch dringend benötigt. Toilette, Kaffee und Brötchen; für alles musste man anstehen. Gleichzeitig sollten alle in Ruhe auf ihre Kosten kommen. Hans-Hermann hielt für die Gäste auch Kaffee und etliche andere Getränke bereit. Einmal hielt er an einem Parkplatz mit vielen Bänken und Tischen. Dort konnten wir alle zusammen schön in der Sonne sitzen und unsere Stullen auspacken.

Um die Busfahrt nicht langweilig werden zu lassen, meldete ich mich von Zeit zu Zeit mit Informationen zu den Ausflügen, zum Schiff, zur Kleiderordnung, kündigte meine Sprechzeiten oder unsere Informationsveranstaltung an. Weil möglichst kein Gast während der Fahrt umherlaufen soll, ging ich durch den Bus und brachte den Gästen das Wasser.

Inzwischen fuhren wir bei herrlichem Sonnenschein durch hügelige Landschaften. Anfangs, im Norden Deutschlands, passierten wir viele Baustellen, aber je südlicher wir kamen, desto besser wurde die Autobahn und verwandelte sich sogar in eine echte dreispurige Rennstrecke. Da machte unser Busfahrer Hans-Hermann aber nicht mit und hielt sich strikt an seine vorgeschriebene Geschwindigkeit.

Hoch oben auf den Hügeln erblickten wir viele Windmühlen. „Immer noch besser als Atomkraftwerke“, sagten mir einige Gäste.

Stift Melk in Österreich

Die vielen Burgen, Burgruinen und Schlösser auf den Hügeln ließen uns erahnen, wie herrschaftlich die Menschen auch damals schon gelebt hatten, aber auch, wie viel Leid sie ertragen mussten. Wir leben schon in einer recht guten Zeit. Seit über 70 Jahren haben wir keinen Krieg, was hoffentlich auch so bleibt.

Wir kamen in Passau an, aber was wollten wir hier? Wir wollten auf ein Flussschiff, das in Lindau lag und dort auf uns wartete. Das hieß für uns, dass wir ca. 10 weitere Kilometer entlang der Donau vor uns hatten, wobei wir Passau auf der rechten Seite liegen ließen. Lindau war deutlich entspannter: Hier lagen nicht so viele Flussschiffe an den Anlegestellen und auch die Parkmöglichkeiten für Busse waren besser.

Ja, auf einem Fluss, nämlich auf der Donau wollten wir schippern – und das bis Budapest und von dort wieder zurück nach Lindau – selbstverständlich mit vielen Ausflugsstopps unterwegs.

Allerdings wollte ich mit den Gästen auf keinen Fall vor dem Einschiffungstermin um 15.00 Uhr ankommen. Denn wären wir früher dran gewesen, dann wären wir der Sonne gnadenlos ausgeliefert gewesen. Außerdem gönnten wir so auch der Besatzung die Ruhe vor dem „großen Ansturm“. Wir gestalteten die Pausen so, dass es passte.

Als Weisheit des Tages könnte man sagen:

„Selbst eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt.“

Drei Stadtrundfahrten durch Wien, Budapest und Bratislava waren im angebotenen Ausflugspaket enthalten. Darüber hinaus konnten an Bord noch einige andere attraktive Ausflüge hinzugebucht werden. Es war aber auch besonders beschaulich, an Bord zu bleiben und auf dem Sonnendeck bei einem leckeren Cocktail die Landschaft an sich vorüberziehen zu lassen. Besonders schön ist das während der Fahrt durch die Wachau und am Donauknie.

Abendstimmung an Bord der VistaFidelio
Abendstimmung an Bord der VistaFidelio

Tag 2 – Dürnstein, „Schönheiten der Wachau“ und Wien am Abend

Vormittags um 10.30 Uhr legten wir in Dürnstein an. Ein Punkt im Tagesprogramm, der für alle Passagiere verbindlich ist, ist der Termin „Alle Gäste zurück an Bord“, der grundsätzlich immer eine Viertelstunde vor Ablegen und heute für 13.15 Uhr angesetzt ist.
Jeden Abend bekommen die Gäste ein Tagesprogramm mit allen Programmpunkten und Terminen für den folgenden Tag. Für diese Reise ist es die wichtigste Bettlektüre.   

Eine Stunde bevor die Gäste der VistaFidelio ihren Ausflug starteten, habe ich unsere Hanseat Gruppe zu einem Informationstreff in den Salon eingeladen. Natürlich stand noch Einiges auf meinem Zettel, wie zum Beispiel die Einladung in meine tägliche Sprechstunde. Zum Abschluss trug ich meinen Lieblingstext von Marc Aurel mit dem Titel „Jung sein“ vor. Weil alle von dem Text begeistert waren, erhielt jede Kabine von mir eine Kopie davon.

Das Ausflugsangebot heute: „Schönheiten der Wachau“ mit Stift Göttweig und Krems.

Die Altstadt von Krems mit den Stiften Melk und Göttweig und die Kulturlandschaft Wachau sind Weltkulturerbestätten der UNESCO. Besonders bekannt ist die Wachau für den gut schmeckenden Marillenschnaps oder -likör. Bei wunderschönem sonnigem Wetter schickten wir die Gäste, die Dürnstein größtenteils individuell besuchten, auf den Weg. Durch das Traunergassl ging es hoch in das Örtchen.

Traunergassl in Dürnstein
Dürnstein mit Traunergassl

Abends war "schick machen" angesagt. Den Damen sagte ich: „Ziehen Sie das schönste Kleid an, das Sie im Koffer haben.“ Warum? Der Kapitän hatte zum Begrüßungscocktail eingeladen. Von allen wichtigen Besatzungsmitgliedern wurden wir am Eingang des Salons begrüßt. Oh, war das schön! Uns wurde ein Glas Sekt gereicht und danach wurden die Abteilungsleiter namentlich vorgestellt. Später ging es zum Willkommens-Dinner ins Restaurant. Das Menü konnten wir am Abend zuvor selbstständig zusammenstellen.

Während des Galadinners kamen wir in Wien an, sodass nach dem Essen der Ausflug „Wien am Abend mit Heurigen folgen konnte: Eine schöne Stadtrundfahrt am Abend und dann der Heurigen (ein Lokal mit Weinausschank) – eine echte Gaudi! Mit allen zusammen saßen wir an 6er Tischen. Lustig ging es zu, ganz besonders danach im Bus. Wahrscheinlich deswegen, weil jeder einen halben Liter Wein intus hatte.

Wer daran nicht teilnehmen wollte, der konnte mit dem Alleinunterhalter Roman an Bord der VistaFidelio das Tanzbein schwingen. Und wer einfach die angenehmen hochsommerlichen Temperaturen genießen wollte, konnte dies mit einem schmackhaften Cocktail auf dem Sonnendeck mit atemberaubender Aussicht auf die Stadt tun.

Ein schöner Tag ging zu Ende.

Albert Einstein würde sagen:

„Es gibt viele Wege, um glücklich zu sein – einer davon ist sicherlich, nicht zu klagen.“

Katholische Kirche St. Franziskus von Assisi in Wien, Österreich
Die Katholische Kirche St. Franziskus von Assisi direkt an der Donau gelegen

Tag 3 – Hundertwasserhaus, Hofburg und Stephansdom in Wien

Wir blieben noch einen vollen Tag in Wien. Unser Ausflugspaket beinhaltete schließlich noch die Stadtrundfahrt mit dem Hundertwasserhaus, der Hofburg und dem Stephansdom. Der Stephansdom ist eines der Wiener Wahrzeichen. Unsere örtliche junge Reiseleiterin Caroline hielt fantastische und heitere Vorträge über die österreichische Hauptstadt. So erzählte sie uns unter anderem, dass Wien eine wohlhabende Stadt mit sehr hoher Lebensqualität ist und zu den Weltstädten zählt. Wir fuhren vorbei am Wiener Prater mit den großen Gondeln und weiter zum Parlament. Während wir dort entlangfuhren fragte uns Caroline, wer denn das Spiel „Beamtenmikado“ kenne. Niemand hatte davon gehört. Daraufhin erklärte sie: „Wer sich zuerst bewegt, hat verloren.“

Im Augenblick hat Österreich eine Übergangsregierung und an der Spitze regiert eine Frau. Die Bevölkerung scheint darüber wohl ganz glücklich zu sein. Über die vorige Regierung sagte Caroline: „Am Riesenrad sitzen die Nieten außen und im Rathaus saßen sie drinnen.“

Wir fuhren vorbei an der Statue von Kaiserin Maria Theresia. Hoch oben sitzend auf einem Thron war sie nicht zu übersehen. Maria Theresia hatte Österreich 40 Jahre lang regiert und 16 Kinder geboren. Eine ihrer Töchter bekam wiederum über 20 Kinder. Einmal sogar zwei in einem Jahr: Ein Kind im Januar und das nächste schon wieder im November. Maria Theresia war mit einem Italiener verheiratet. „Dieser Italiener“, sagte unsere Reiseleiterin Caroline, „der ist wohl nur nackt umhergelaufen.“ Sie verstand es bestens, die Gäste ständig mit Sprüchen zu amüsieren.

Bunt und sehr individuell ist das Hundertwasserhaus. Herr Hundertwasser starb im Jahre 2000 auf dem Kreuzfahrtschiff „Queen Elisabeth“ an den Folgen eines Schlaganfalls. In Neuseeland, seiner letzten Wahlheimat, wurde er, nur in ein Leinentuch eingewickelt, unter einem Tulpenbaum beerdigt. So hatte er es sich gewünscht. In Neuseeland war er in den letzten Jahren seines Lebens auch noch kreativ tätig. Dort entwarf er zum Beispiel die öffentlichen Toiletten.

Hundertwasserhaus in Wien, Österreich
Am Stephansdom hatte die Gruppe 45 Minuten Zeit, um sich den Dom anzusehen. Einige hatten außerdem Lust auf ein Eis, was bei weit über 30 Grad im Schatten durchaus verständlich war.
Stephansdom in Wien, Österreich
Blick von oben auf den Stephansdom in Wien

Der Nachmittag wurde uns mit süßen Überraschungen in Form von Getränken auf dem Sonnendeck schmackhaft gemacht, während ein Großteil der Gäste nach Schönbrunn und zur Hofburg fuhr oder eine Runde in dem Riesenrad im Wiener Prater drehte und einen herrlichen Blick über die ganze Stadt genoss. 

Am Abend setzten wir die Reise fort in Richtung Budapest. 
Johann Wolfgang von Goethe sagte einmal: 

„Man reist nicht nur, um anzukommen, sondern vor allem, um unterwegs zu sein.“

2. Riesenrad im Wiener Prater, Österreich
Hier sehen Sie das 2. Riesenrad im Wiener Prater

Tag 4 – Budapest/Ungarn: Reiterspiele und Lichterfahrt

Wir sind heute in der Hauptstadt Ungarns, in Budapest, das ebenfalls an der schönen blauen Donau liegt. („Wer die Donau blau sieht, der muss schon selber ‚blau‘ sein“.) 

Wir erblickten schon vom Schiff aus die Margareteninsel mit der dazugehörigen Margaretenbrücke. Unübersehbar war das wunderschöne Parlament auf der Pester Seite und auf der rechten Seite der Burgberg mit der Fischer-Bastei und dem Schloss. Kreuzfahrtleiterin Susann wies uns auf alle Sehenswürdigkeiten per Lautsprecher hin.

Eigentlich sind es zwei Städte: nämlich „Buda“ („Ofen“) und „Pest“. Pest befindet sich auf der flachen Seite und Buda auf der westlichen, bergigen Seite. Noch besser merkt man es sich so: Buda wie Berg und Pest wie platt.

Budapest hat insgesamt zwei Millionen Einwohner, die auf 35 km Länge und 25 km Breite leben. Jeder fünfte Ungar lebt in Budapest.

Einfahrt mit dem Flussschiff nach Budapest mit dem Parlament (l.) und dem Burgpalast (r.)
Einfahrt mit dem Flussschiff nach Budapest mit dem Parlament (l.) und dem Burgpalast (r.)

Bevor wir uns Budapest am folgenden Tag im Rahmen einer Stadtrundfahrt anschauten, besuchten wir erst einmal ein Gestüt in der Puszta. Das Puszta-Gebiet liegt in einer Tiefebene und die Menschen sind dort hauptsächlich mit der Landwirtschaft beschäftigt. Hier und dort befindet sich ein Hof; alle liegen weit auseinander. Wir fuhren durch dieses Gebiet, vorbei an Kornfeldern.

Bei unserer Ankunft wurden wir von Reitern mit knallenden Peitschen, einem Aprikosenschnaps und mit einem warmen Hefeteigkuchen (lecker!) begrüßt. Das Gestüt besteht in der heutigen Form seit 1992. Mit Pferdekutschen wurden wir zur sandigen Arena gefahren, wo alle unter einer Überdachung Platz fanden, um sich vor der Sonne zu schützen. Ein riesengroßes Spektakel erwartete uns. Die Reiter waren fantastische Akrobaten und man spürte eine große Harmonie zwischen Mensch und Pferd. Am Ende der Reiterspiele konnten einige Gäste versuchen, mit einer Peitsche eine Flasche Wein von einem Pfahl zu schlagen. Schaffte man das, so wechselte die Flasche den Besitzer. Prost!

Für kurze Zeit konnten wir uns in uralte Zeiten zurückversetzen. Diese Reiterspiele wurden früher nämlich immer zu Pfingsten gespielt und vier bis fünf Dörfer bildeten zusammen eine Reitergruppe. Für das Spiel bekam ein Reiter ein Tuch, das die übrigen Reiter ihm abnehmen mussten. Sollte einer es schaffen, so war er der Gewinner. Der Gewinner dieses Spiels hatte ganz besondere Privilegien. Er durfte um die schönste Frau im Dorf werben oder wurde beispielsweise als Ehrengast zu Hochzeiten eingeladen. Nach der Show besichtigten wir die Stallungen und genossen später noch eine zünftige Brotzeit mit Rot- und Weißwein.

Kutschfahrt und Reiterspiele in der Puszta, Ungarn

Abends freuten wir uns auf die Budapester Lichterfahrt. Wir fuhren auf den Gellertberg über „liegende Polizisten“ und genossen bei klarem Wetter den grandiosen Blick auf die Stadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten. Doch was sind liegende Polizisten? Ganz einfach: Weil man automatisch langsamer fährt, sobald man die Polizei erblickt, haben die Budapester ihre Verkehrsberuhigungen danach benannt – diese fordern schließlich auch eine geringere Geschwindigkeit.

Unser Schiff lag währenddessen im „Päckchen“ an dritter Stelle. Das bedeutete, dass aus Platzmangel drei bis vier Schiffe nebeneinander lagen. Wir mussten also über 3 Schiffe gehen, um wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Häufig geht es über das Sonnendeck und dafür immer rauf und runter, rauf und runter. Für viele Gäste war das eine beschwerliche Angelegenheit. Allerdings lernt man so ganz nebenbei viele andere Flussschiffe kennen. Als wir von der Lichterfahrt in Budapest zurückkamen, lagen wir zum Glück an erster Stelle, weil zwischenzeitlich zwei Schiffe verholten.

Nach dem Ausflug waren wir weise und ein Spruch dazu besagt:

„Menschen sind klug, die einen vorher – die anderen danach.“

Blick auf Budapest bei Nacht, Ungarn
Budapester Lichterfahrt

Tag 5 – Stadtrundfahrt in Budapest und weiter nach Esztergom

Auf unserem Programm stand heute die Stadtrundfahrt in Buda und in Pest an. Nach dem Aufruf von Susann waren alle pünktlich am Bus. Meine Hanseat-Gruppe hatte für die Stadtrundfahrten immer den Bus 2, Verlaufen war unmöglich. Alle kannten mich inzwischen und ich stand zum Empfang der Gäste mit der örtlichen Reiseleiterin vor dem Bus. Heute Vormittag versorgte uns Tina mit vielen interessanten und lustigen Geschichten. Unser Busfahrer war Sandor, auf Deutsch Alexander.

Im Rahmen der Stadtrundfahrt besuchten wir die beliebte Markthalle. Diese Markthalle aus dem 19. Jahrhundert auf der Pester Seite ist ein absoluter Touristenmagnet und 123 Jahre alt. Vor 20 Jahren wurde sie renoviert und einige Jahre später zog ein Einkaufs-Discounter ins Untergeschoss. Damit erlitten die Marktbeschicker allerdings große Einbrüche. Es blieb ihnen nichts Anderes übrig, als ihre Preise anzupassen. Seitdem kommen die Kunden von weit her, um in der Markthalle einzukaufen.

Neben dem Königspalast und der Fischer-Bastei ist das 1902 erbaute Parlament das schönste Gebäude. Es ist 268 m lang und hat eine Kuppel von 96 m. Tina sagte: „Die Kuppel musste sein. Jeder Zirkus hat doch eine Kuppel“. Das Gebäude liegt direkt an der Donau und ist eines der Wahrzeichen Budapests. Als Vorbild diente der Palace of Westminster, Sitz des britischen Parlaments in London.

Auf dem Burgberg spazierten wir vorbei am Regierungsgebäude bis zur Matthias-Kirche und zur Fischer-Bastei. Unterwegs kamen wir am ältesten Gebäude von Budapest vorbei. Schon immer befand sich darin eine Gaststätte. Innen wurde einiges verändert und ausgewechselt, auch etliche Besitzer. Wir passierten die Stephanskirche und gelangten zum Heldenplatz, der mit seinen riesigen Bauten im Jahr 1896 zur Tausendjahrfeier errichtet wurde.

Einblickk in die Markthalle in Budapest, Ungarn
Markthalle in Budapest, Ungarn

Um 12.00 Uhr legten wir bei hochsommerlichen Temperaturen ab und verließen Budapest mit Kurs auf Esztergom. Auf dem Sonnendeck genossen wir dabei alle die herrliche Ausfahrt mit dem Blick auf die wunderschönen Brücken, auf den Gellert- und Burgberg oder auf das Parlament.

Susann moderierte erneut die Ausfahrt und wies noch einmal auf all die Schönheiten hin.

In Esztergom fuhren wir mit einer Bimmelbahn auf den Schlossberg. Wir besichtigten die Esztergomer Basilika. Sie teilt sich auf in eine Unterkirche, eine Schatzkammer, Panoramasaal und eine Kuppel, die natürlich auch besichtigt werden kann. Die Basilika ist Haupt, Mutter und Lehrerin aller ungarischen Kirchen – die erste und größte Kirche des Landes Ungarn.

Das Beste erlebten wir am Abend: ein Piratenessen. Alle Kellner und Kellnerinnen und auch die meisten Gäste waren als Piraten verkleidet. Dafür bot Susanne tagsüber etliche Kopfbedeckungen zum Kauf an. Wir machten mit, denn die Preise waren moderat. Die Besatzung und die Passagiere von VistaFidelio verwandelten das Schiff in ein Piratenschiff. Es sollte noch ein sehr lustiger Abend werden, weil wir nach dem Essen zu einem „Jeder kann mitmachen“ Abend eingeladen waren.

„Man darf das Schiff nicht an einen einzigen Anker und das Leben nicht an eine einzige Hoffnung binden.“ – Epiktet

Dom von Esztergom, Ungarn
Der beeindruckende Dom von Esztergom in Ungarn

Tag 6 – Bratislava/Slowakei

Unser Schiff machte heute in Bratislava fest. Bratislava ist die größte Stadt des Landes Slowakei und liegt im Dreiländereck; es grenzt nämlich gleichzeitig an Österreich und Ungarn. Nach Wien sind es beispielsweise nur 60 km. 85 m über der Donau thront die Burg Bratislava. 1740 nahm die Kaiserin Maria Theresia die Burg in ihren Besitz, bis die Burg Anfang des 19. Jahrhunderts niederbrannte und mit ihr, bis auf zwei Häuser, die gesamte Stadt. Innerhalb von 13 Jahren wurde die Burg original wieder aufgebaut. Seit 1968 ist sie ein Museum für Repräsentanten. Die Aussicht von oben auf die Donau und ihre Umgebung war spektakulär.

Wir fuhren hoch zu der Burg, vorbei an Prachtvillen, in denen Politiker und Schauspieler leben. Das ist natürlich die beste Wohngegend, die man sich nur vorstellen kann. Denn hier haben alle Häuser einen Blick auf die Burg und die Donau.

Vom Schiff aus konnten wir die neue Brücke über die Donau mit dem in 80 m Höhe befindlichen Restaurant UFO sehen. Das Restaurant bietet einen tollen Ausblick über die gesamte Stadt. Von unserer Kreuzfahrtleiterin ein ganz besonderer Tipp: In dem Café erhält man die besten Torten. Leider blieb uns dafür keine Zeit.

Unser Ausflug beinhaltete ebenso einen Stadtrundgang unter fachkundiger Führung unseres örtlichen Reiseleiters Joseph. Er war Lehrer und hatte Germanistik studiert. Joseph präsentierte uns die wunderschöne Altstadt von Bratislava mit deren Geschichte tadellos. Wir starteten am Donauufer, wo sich das historische Pressburg befindet, vorbei am Platz Ľudovít Štúr, am Martinsdom, immer wieder durch kleine Gässchen, die uns verzauberten. Wir passierten prunkvolle Paläste aus dem 18. Jahrhundert, das Michaelertor, den pulsierenden Hauptplatz, das wunderschöne Rathaus, den Maximilianbrunnen und jede Menge Jugendstil-Cafés bis wir das „Slowakische Nationaltheater“, die Opernbühne, erreichten.

Susannes Organisation war wieder einmal perfekt. Sie bot uns vor dem Mittagessen gleich drei Rückfahrten mit einem Shuttlebus zurück zum Schiff an – und das kostenlos. Wer wollte, konnte auch in der Stadt bleiben, denn nachmittags gab es noch einmal die Möglichkeit, den Shuttlebus zu nutzen. So langsam beschäftigen sich die Gäste mit der Abreise. Im Programm stand, dass Gäste, die einen Transfer zum Bahnhof benötigen, sich bei Susanne melden sollten. Das mussten wir allerdings nicht, weil Hanseat Reisen für unsere Rückreise einen Bus charterte.

Abends war Showtime im Salon. Die Crew bot uns viel Vergnügen und allerbeste Unterhaltung. Alle Gäste waren besonders erstaunt und sehr überrascht von den vielen verborgenen Talenten, die an Bord arbeiten. Nach der Show wurde ordentlich die Tanzfläche genutzt.

Und noch eine Weisheit für den heutigen Tag von Antoine de Saint-Exupéry:

„Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Čumil –
Čumil – "der Gaffer" in Bratislava

Tag 7 – Melk/Österreich

Heute hatten wir keinen gebuchten Ausflug und konnten länger schlafen. Es war aber in Melk ein individueller Landgang möglich. Bei angenehmen Temperaturen nutzen die meisten diese Gelegenheit. Nachdem wir ca. 15 Minuten durch einen Wald spaziert waren, erreichten wir den Ort Melk. Vor dem Ort musste noch eine Brücke überquert werden, von der wir einen herrlichen Blick auf das Stift Melk hatten.

Wir waren wieder in der Wachau. Hier gilt: In der Ruhe liegt die Kraft. Wein, Marillen, Klöster, Kirchen, Heurigen und Donaustrände zwischen den Pforten Melk und Göttweig. Hier ist die Wachau leise, aber unglaublich kraftvoll für Leib und Seele.

In unserer Gruppe war heute ein Geburtstagskind. Den Platz schmückte ich deshalb mit Lavendelzweigen und Rosenblättern. Ein Hanseatgeschenk war auch dabei: Ein Budapester Fotobuch mit herrlichen Fotomotiven.

Wir begannen den Tag mit folgender Weisheit:

„Die kürzeste Verbindung zwischen Menschen ist und bleibt: ein Lächeln.“

Dieser Tag war der letzte Tag vor unserer Abreise. Es gab allerlei zu tun, weil der folgende Tag vorbereitet werden musste. Weil meine Gruppe so goldig war, bekamen alle von mir goldene Banderolen für das Gepäck, bevor wir erneut von dem Herrn Kapitän zu einem Abschiedsgetränk eingeladen wurden. Es hieß wieder: Schick machen! Denn später folgte zusätzlich das Gala-Abschieds-Dinner.

Ein wunderbarer Abschluss der Donaureise auf der VistaFidelio.

Nachtisch auf der VistaFidelio
Nachtisch auf der VistaFidelio

Tag 8 – Die Abreise

Tschüss Susann. Wir ergänzten uns bestens. Ganz lieben Dank dafür!

Und prima Ausschiffung! Alles klappte wie am Schnürchen.

Unser Busfahrer für die Rückreise war Charly. Er war mir bereits bekannt und ich wusste, dass er ein leidenschaftlicher Busfahrer ist. Während der Pausen hielt er Kaffee mit Keksen, Würstchen, Senf, Gurken und Brot bereit. Die Fahrt nach Bremen und Oldenburg verlief reibungslos.

Zwei Damen meiner Gruppe erzählten neben mir im Bus, dass sie heute früh eine Flaschenpost in die Donau geworfen hatten. In der Glasflasche befanden sich mein Text von Marc Aurel, die Adressen von den beiden und eine Tüte Gummibärchen. Ob sich jemand melden wird?

An meine Reisegruppe: Ich bin gespannt, ob wir uns auf der einen oder anderen Reise wiedersehen werden. Eins ist klar: Ich würde mich sehr freuen. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute und dass Sie weiterhin so neugierig bleiben. Lassen Sie dann auch wieder den Alltag zu Hause und freuen Sie sich auf sonnige Momente.  Für unsere gemeinsame Zeit an Bord von VistaFidelio bedanke ich mich bei Ihnen im Namen von Hanseat Reisen recht herzlich!

Ihre Gunda Würdemann-Ihnen

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