Was bedeutet Schlingern und Stampfen? Wofür steht die Abkürzung BRZ und was macht eigentlich ein Lotse? Hier finden Sie die Antworten und weitere typische (nautische) Begriffe, die Sie kennen sollten. So sind Sie bestens für Ihre nächste Kreuzfahrt gewappnet
A
Achtern: Der hintere Teil des Schiffes, auch Heck genannt
Auslaufen: Verlassen des Hafens
Ausschiffen: Das Ende der Kreuzfahrt, wenn die Passagiere von Bord gehen
Äquatortaufe: Ritual, wenn ein Besatzungsmitglied oder ein Passagier zum ersten Mal auf See den Äquator überquert (es gibt ebenfalls die Polartaufe)
Ankern: Den Anker auswerfen, um nicht durch Wind, Strömung oder Wellen abgetrieben zu werden
Auf Reede liegen: Schiff liegt vor Anker; das Schiff ist entweder zur groß für die Pier oder es ist kein Liegeplatz frei. Die Passagiere werden mit Tenderbooten an Land gebracht.
B
Backbord: Linke Seite des Schiffes in Fahrtrichtung
Beaufortskala: Dient zur Klassifikation der Windgeschwindigkeit:
Stufe 0: Windstille
Stufe 1: leiser Zug
Stufe 2: leichte Brise
Stufe 3: schwache Brise
Stufe 4: mäßige Brise
Stufe 5: frische Brise, frischer Wind
Stufe 6: starker Wind
Stufe 7: steifer Wind
Stufe 8: stürmischer Wind
Stufe 9: Sturm
Stufe 10: schwerer Sturm
Stufe 11: orkanartiger Sturm
Stufe 12: Orkan
Bereederung: Bezeichnet den Unterhalt und Betrieb des Schiffes
Bilge: Unterster Raum im Rumpf des Schiffes
Boje: Im Allgemeinen ein fest verankerter Schwimmkörper. Weißt auf Gefahren hin oder markiert eine Position
BRT: Abkürzung für Bruttoregistertonne, ein (veraltetes) Maß für die Größe der Schiffe
BRZ: Abkürzung für Bruttoraumzahl. Maßeinheit für die Größe eines Schiffes. Nach der BRZ berechnet sich u.a. die Hafengebühren, Kanal- oder Schleusendurchfahrt oder die Kosten für den Lotsen.
Brücke: Kommandozentrale; von hier aus manövriert der Kapitän und seine Offiziere das Schiff.
Brückenoffiziere: Zuständig für die Navigation und Steuerung
Bug: Der vordere Teil des Schiffes
Bugstrahlruder: Dient als Hilfe bei An- und Ablegemanövern (siehe auch Heckstrahlruder)
Bullauge: Rundes Kabinenfenster
Bunker: Treibstofflager des Schiffes
C
Charter: Miete eines Schiffes
Crew: Die Mannschaft bzw. Besatzung an Bord. Meist unterteilt in Deck-, Engine-, Hotel-, und Cruise Department
Cruise Director: Zuständig für das Bordprogramm und den Teil der Crew, der die Gäste betreut
D
Davits: Kräne, die die Rettungsboots und Zodicas ausschwenken
Deck: Stockwerk oder Etage des Schiffes. Bei vielen Kreuzfahrtschiffen gibt es übrigens kein 13. Deck.
Dippen: Maritimer Gruß, wenn zwei Schiffe sich begegnen. Die Flagge wird halb niedergeholt und wieder gehisst
Dock: Anlegestelle des Schiffes (auch Pier oder Kai)
E
Einschiffen: Beginn einer Kreuzfahrt, wenn die Passagiere an Bord gehen
Eisklasse: Einstufung der Eisfestigkeit von Schiffen, welche für den Einsatz in eisbedeckten Gebieten konzipiert sind. Die BREMEN und HANSEATIC der Reederei Hapag-Lloyd sind beispielsweise vollkommen anders konstruiert als „normale Kreuzfahrtschiffe“, u.a. mit einer höheren Stahlplattendichte und einem verstärkten Rumpf.
Etmal: Strecke, die ein Schiff von Mittag bis nächsten Mittag zurücklegt. Das Etmal wird in Seemeilen angegeben.
Fahrwasser: Fahrstreifen vor der Küste, gekennzeichnet durch Bojen, der auch bei geringem Wasserstand die nötige Tiefe aufweist
Flagge: Ein Schiff trägt diverse Flaggen:
Nationalflagge
Flagge des Gastlandes
Reederei-Flagge
Signalflaggen
Flaggenalphabet: Dient in der Schifffahrt dazu, Nachrichten durch Signalflaggen auszutauschen. Durch den technischen Fortschritt haben die Signalflaggen teilweise an Bedeutung verloren
Flaggschiff: Das wichtigste, meist auch größte bzw. neueste Schiff einer Reederei
Freihafen: Hafen ohne Zollvorschriften
G
Galley: Schiffsküche
Gangway: Zugang zum Schiff (z.B. Treppe oder Steg)
Gieren: Vom Kurs abkommen
H
Hafengebühr: Miete im Hafen und für Leistungen, die für das Anlegen notwendig sind, wie z.B. Frischwasser. Die Gebühren sind von Hafen zu Hafen unterschiedlich. Die Höhe des Betrags wird auch durch die Größe des Schiffes und die Aufenthaltsdauer im Hafen bestimmt.
Havarie: Schiffsunglücke
Heck: Der hintere Teil des Schiffes; auch Achtern genannt
Heckstrahlruder: Dient als Hilfe bei An- und Ablegemanövern
Heuer: Die Bezahlung der Seeleute. Das Abschließen eines „Heuervertrages“ mit dem Reeder wird als „Anheuern“ bezeichnet.
Hot Man: Hotelmanager, verantwortlich für den Hotelbetrieb an Bord
J
Jakobsleiter: Strickleiter; wird zu Außenbordarbeiten im Hafen oder für Rettungsboote verwendet, nicht für Lotsen (siehe Lotsenleiter)
Jungfernfahrt: Die erste Reise eines Schiffes mit Passagieren
K
Kai: Anlegestelle des Schiffes (auch Dock oder Pier)
Kapitän: Oberster Chef an Bord, trägt die Gesamtverantwortung für Crew und Passagiere
Kiel: Mittschiffs im Boden angebrachte Längsverband eines Schiffes, quasi das „Rückgrat“ des Schiffes
Kielwasser: Wasserspur eines fahrenden Schiffes
Kimm: Sichtbare Linie zwischen Wasser und Himmel auf dem offenem Meer
Klarieren: Behördenformalitäten beim Ein- und Auslaufen im Hafen
Knoten: Einheit für die Geschwindigkeit eines Schiffes: 1 Knoten = 1,852 km/h. Wenn ein Schiff mit einer Geschwindigkeit von 20 Knoten in der Stunde fährt, legt es in dieser Zeit eine Strecke von 37,04 km zurück.
Kurs: Gibt an, in welche Richtung das Schiff unterwegs ist
L
Lee: Dem Wind abgewandte Seite
Log: Gerät zur Messung der Fahrtgeschwindigkeit
Lot: Gerät zur Messung der Wassertiefe. Das Echolot misst die Tiefe mittels Schallwellen.
Lotse: Nautischer Berater des Kapitäns mit mehrjähriger Erfahrung in bestimmten Gewässern, sodass er dem Kapitän sicher vorbei an Untiefen, Hindernissen etc. geleiten kann. In vielen Gewässern besteht eine Lotsenannahmepflicht. Man unterscheidet zwischen See- und Hafenlotsen.
Lotsenleiter: Im Gegensatz zur Jakobsleiter muss die Lotsenleiter bestimmten Bauartvorschriften unterstehen. Alle 2 Meter befinden sich Spreizstufen, um das Verdrehen der Leiter zu verhindern.
Löschen: Schiff wird entladen
Luv: Dem Wind zugewandte Seite
M
Manifest: Verzeichnis über Passagiere, Crew und Ladung
Marschfahrt: Die Geschwindigkeit, mit der ein Schiff am ökonomischsten fährt, d.h. mit der gegebenen Treibstoffmenge den weitesten Weg zurücklegen kann
Mayday: Internationaler Notruf im Funksprechverkehr
Mittschiffs: Mitte des Schiffes, zwischen Bug und Heck. Hier ist die Bewegung des Schiffes am Geringsten
MS: Abkürzung für Motorschiff
Musterstation: Sammelpunkt für Rettungsaktionen
N
Nebelhorn: Signalhorn zur Erzeugung von Schallsignalen bei Nebel. Oft wird es ebenfalls zu Unterhaltungszwecken eingesetzt
P
Peilung: Feststellung der Richtung eines Objektes
Pier: Anlegestelle des Schiffes (auch Dock oder Kai)
Polartaufe: Ritual, wenn ein Besatzungsmitglied oder ein Passagier zum ersten Mal auf See den Polarkreis überquert.
Poller: Dienen der Befestigung von Schiffen
Q
Querab: Seitlich des Schiffes
R
Reede: Anker eines Schiffes im freien Wasser (s. auch Auf Reede liegen)
Reling: Geländer um ein freiliegendes Deck
Rollen: Schaukeln des Schiffes von Seite zu Seite
Ruder: Steuerung des Schiffes, befindet sich am Heck des Schiffes
S
Schlingern: Seitliches Schaukeln; die Wellen treffen von der Seite auf das Schiff
Seegang: Durch Wind verursachte Bewegung des Schiffes
Seemeile: Nautisches Längenmaß, auch nautische Meile. 1 Seemeile entspricht 1,852 km
Seenotrettungsübung: Vorgeschriebene Rettungsübung, bei der die Sicherheitshinweise und –abläufe erklärt werden. Die Übung muss in den ersten 24 Stunden nach Ablegen des Schiffes erfolgen.
SOS: Internationale Notrufzeichen. SOS steht für „Save our Souls“
Stampfen: Schaukeln des Schiffes in Längsrichtung; die Wellen treffen von vorne auf das Schiff
Stapellauf: Das Zuwasserlassen eines Schiffes
Stabilisator: Flosse im Schiff, um das Rollen um ihre Längsachse zu verringern
Steuerbord: Rechte Seite des Schiffes in Fahrtrichtung. Schiffe wurden früher auf der rechten Seite in Fahrtrichtung gesteuert, daher Steuerbord.
T
Takelage: Masten und Tauwerk eines Segelschiffes
Tender: Überdachte Rettungsboote
Tendern: Übersetzen an Land, wenn das Schiff auf Reede liegt
Tiefgang: Maß von der Wasserlinie bis zum tiefsten Punkt des Kiels
Traversieren: Seitliche Bewegung eines Schiffes. Im Zusammenspiel von Bugstrahlruder und Heckstrahlruder ist eine seitliche Bewegung des Schiffes möglich. Vor allem hilfreich bei An- und Ablegemanövern
Trockendock: Ein Becken zur Reparatur. Nach Einschwimmen des Schiffes des Schiffes werden die Docktüren geschlossen und das Dock leergepumpt.
U
Untiefe: Eine flache Stelle in einem Gewässer
W
Wasserlinie: Höhe der Wasserfläche am Schiffsrumpf
Z
Zodiac: Kleine, wendige Gummi-/Schlauchboote, die insbesondere auf Expeditions-Kreuzfahrtschiffen mitgeführt werden und ebenfalls als Tender eingesetzt werden können.
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