Reise durch Ostfriesland
Die Ausschreibung versprach:
Unter dem Motto „Inselhüpfen“ besuchten wir drei ostfriesische Inseln, die Meyer Werft, wir fuhren an der Stadt Emden vorbei, nahmen an einer Teezeremonie teil und wir hatten genügend Zeit im Sielhafen Greetsiel.
Die flachste Region in Deutschland ist Ostfriesland und liegt im äußersten Nordwesten. Ostfriesland besteht aus den Landkreisen Aurich, Wittmund und Leer, sowie der kreisfreien Stadt Emden. Neben dem Festland gehören auch die ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge.
Frische Luft, ein weiter Horizont auf Watt und Meer, grüne Wiesen und endlos lange Deiche, alte Kirchen, Fehnkanäle und historische Windmühlen bieten ein ganz besonderes Flair in Ostfriesland. Weit weg von Großstädten, dafür frische Luft, ein Refugium für alle Gäste, die „platte Landschaften“ und die Entspannung in dieser Region lieben.
Lässt man das Festland hinter sich, dann hat man das Beste vor sich. Wilde Dünenlandschaften , Natur pur und weite Strände. Mit jeder Schiffsschraubenumdrehung auf den kurzen Überfahrten zu den ostfriesischen Inseln nähern sich Tagesbesucher diesen einmaligen Meereslandschaften. In einer knappen Stunde erreichten wir die drei Highlights unserer Reise, nämlich Norderney, Langeoog und Spiekeroog.
Wegen der individuellen Anreise kamen einige Gäste nach und nach im Hotel an. Ich war zeitig dort und konnte alle Gäste begrüßen. Eine andere Gruppe entschied sich für die Bahnanreise bis Oldenburg. Diese Gäste wurden am Bahnhof von unserer örtlichen Agentur begrüßt und zum Bus begleitet. Die Gruppe erhielt einen Bustransfer von Oldenburg nach Aurich.
In dem wunderschönen „Hotel am Schloss“ begrüßte ich noch einmal alle Gäste vor dem Abendessen im Namen von „HANSEAT REISEN“ mit „MOIN“ und einigen Informationen zur Reise. Mit Moin begrüßt man sich in Ostfriesland zu jeder Tages- und Nachtzeit. Die Ähnlichkeit zum Plattdeutschen lässt sich nicht verleugnen. (moi - und schön)
Daher wird davon ausgegangen, dass aus dem Ausspruch „Moi’ Dag (Plattdeutsch: für schönen Tag) die Kurzform „Moin“ wurde. Danach konnten wir uns alle an einem guten Menü stärken. Nach dem köstlichen Abendessen bot ich einen Rundgang durch die Altstadt von Aurich an. Von etlichen Gästen wurde der Spaziergang gerne angenommen. Wir spazierten vorbei an der Lambertikirche, am Marktplatz mit dem Sousturm, zur alten Drogerie Maas, zur ostfriesischen Landschaft und zu Aurichs Wahrzeichen „das Pingelhus“. Auf dem Weg zurück ins Hotel passierten wir die älteste Kneipe in der Hafenstraße „Zur ewigen Lampe“. Zum prächtigen Hotel „Am Schloss“ aus dem 19. Jahrhundert war es nicht mehr weit. Nach einer Stunde waren wir zurück.
Unsere Gruppe hatte die Zimmer im Neubau, in der Residenz, gegenüber des Schlosshotels.
An unserem ersten Ausflugstag wollen wir die Insel Norderney besuchen.
Norderney, eine Insel in der Nordsee, ist dem Niedersächsischen Festland vorgelagert. Nach der Gebietsreform in Niedersachsen von 1978 gehört die Insel zum Landkreis Aurich. Östlich der Stadtgrenze gehören 85% der Inselfläche zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Sie ist nach Borkum die zweitgrößte ostfriesische Insel und immer eine Reise wert. Die Insel hat viel zu bieten und die klare, gesunde Luft ist sogar im Winter erholsam. Norderney wird jährlich von einer halben Millionen Touristen besucht. Sie ist eine der beliebtesten und meistbesuchte ostfriesische Insel.
Am Hafen in Norddeich ist immer viel los. Nach dem reichhaltigen Frühstück machten wir uns deswegen rechtzeitig auf den Weg nach Norddeich, denn von dort fuhr die Fähre nach Norderney. Bei unserer Ankunft stand die Fähre für die Überfahrt nach Norderney schon bereit. Nachdem wir unsere Tickets in der Hand hielten, durften wir die Fähre betreten.
Auf der Insel angekommen, ließen wir es gemütlich angehen. Für uns stand nämlich eine Bimmelbahn bereit, die uns zunächst in den Ort und in den Rosengarten, brachte. Wir hatten Zeit für eigene Erkundungen. Von unserem örtlichen Reiseleiter Peter wurden etliche Vorschläge gemacht. Da war für jeden etwas dabei sein.
Nach der Freizeit trafen wir uns wieder im Rosengarten und stiegen in die Bimmelbahn für eine Inselrundfahrt. Ganz ausführlich wurden wir über die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten Norderneys informiert.
Es folgte eine gemütliche, entspannte Kutschfahrt (2 PS Pferdestärken) mit den Pferden Drago und Olli fuhren wir vorbei am Vogelwärterhaus, an der Melkhorndüne, an den Häusern von Lale Andersen, vorbei an der evangelischen und katholischen Kirche und wir sahen vieles mehr mit etlichen Erklärungen des Kutschers „Bodo“. Am Ende der Kutschfahrt erwartete uns Peter wieder. Er zeigte und erklärte den Gästen viele Möglichkeiten auf, damit sie die folgenden Stunden sinnvoll nutzen konnten.
In den Restaurants der Insel standen zur Mittagszeit typische Inselspezialitäten und lokale Fischgerichte auf der Speisekarte. Ein perfekter Ausflugstag bei unglaublich tollem Wetter endete auf der Nordseeinsel Langeoog. Pünktlich zum Abendessen waren wir wieder im Hotel zurück.
Zunächst steht heute die Meyer-Werft in Papenburg im Programm.
Nach der Meyer Werft machten wir uns auf den Weg nach Emden. Im Rahmen einer kleinen Stadtrundfahrt fuhren wir am Rathaus, am Delft, am Feuerschiff Amrum und am Kunstmuseum vorbei. Peter erzählte, dass der deutsche Verleger und Publizist Henry Nannen, lange Chefredaktuer der Zeitschrift des Sterns, seine Exponate spendete und eigens dafür ein großes Haus, das Kunstmuseum bauen ließ. Es wurde das Henry Nannen Museum, in dem auch Wanderausstellungen ihren Platz finden.
Am Ottohus kommt keiner vorbei. Es steht direkt am Delft auf der Ecke zur Fußgängerzone. Hier kann sich jeder ein Stück „Otto“ mit nach Hause nehmen. Der Komiker und Entertainer Otto Waalkes wurde in Emden geboren und er ist auch hier aufgewachsen.
In der herrlichen antik eingerichteten Teestube des Teemuseums in Norden wurde uns die Zubereitung des echt ostfriesischen Tees präsentiert mit „Kluntje und Sahnewölkchen“.
Die Ostfriesen sind ein sehr gastfreundliches Völkchen. Sie lieben die Geselligkeit und das Gespräch, auch wenn man ihnen etwas anders nachsagt.
Zarte Teetassen mit der unverkennbaren „ostfriesischen Rose“, Sahnekännschen, ein Kluntjepott mit „Kluntjezange“ und das Stövchen mit der dickbäuchigen Kanne zieren die liebevoll gedeckte ostfriesische Teetafel, wann immer Besuch ins Haus steht. Der Tee wird nicht getrunken, weil man den Durst damit löschen möchte, sondern um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Die Zuckerzange gehört zur Aussteuer ostfriesischer Mädchen oder man erhielt sie schon zur Konfirmation. Die Handhabung ist einigermaßen umständlich. Erst wenn alle Tassen mit einem „Kluntje“ bestückt sind, wird der Tee, der mindestens fünf Minuten gezogen haben muss, vorsichtig eingegossen. Das Knacken des Kandis zeigt an, dass der Tee heiß genug ist. Die Tasse darf allenfalls halb voll gegossen werden, damit noch eine Spitze des des Kluntjes aus dem tiefen Braun herausragt. Die Sahne langsam am Innenrand der Tasse in den Tee laufen lassen. Um diesen „Gipfel“ herum legt der ostfriesische Teekenner mit dem „Rohmlepel“ (Sahnelöffel) behutsam die dicke Sahnewolke, die sich langsam vom Kluntje zum Tassenrand ausbreitet und versinkt. In diesem Moment sollte man eine Weile innehalten und dem Geschehen in der Tasse seine ganze Aufmerksam schenken. HALT!
Der Griff zum Teelöffel, der auf der Untertasse scheinbar zum Umrühren parat liegt, soll man sich sparen, denn Tee trinkt der Ostfriese weder geschüttelt noch gerührt, der echte Genuss einer Tasse Tee erschließt Ihnen gewissermaßen alle unterschiedlichen Facetten des Lebens. Sanft, bitter und im Abgang zuckersüß. Drei Mal darf sich dieses Procedere wiederholen. Dann kommt endlich der Teelöffel zum Einsatz. Indem dieser schlicht in die Tasse hineingelegt wird, weist man darauf hin, dass gemäß dem Sprichwort: „ Dree is oostfresen Recht“ keine weitere Tasse mehr gewünscht wird.
Beherzigen Sie diese kurze Einweisung in die Ostfriesische Teekultur und Ihnen wird stille Anerkennung der Gastgeber sicher sein.
Die weitere Fahrt führte uns nach Greetsiel.
Wir hatten Glück. Greetsiel war nicht überlaufen. An so einem heißen Sommertag verbringen die Touristen den Tag wohl lieber am Strand. Normalerweise kann man in dem wunderschönen Ort kaum einen Fuß vor den anderen setzen, so voll ist es dort. Zunächst wurden wir von Peter auf die für Ostfriesland typischen Zwillingsmühlen hingewiesen. Leider wurde Ende 2013 von der roten Mühle die Kappe mit den Flügeln von einem Orkan abgerissen und zerstört. Durch zahlreiche Spenden konnte die Mühle im Juni 2015 wiedereröffnet werden. In der grünen Mühle befindet sich eine Teestube, in der man Köstlichkeiten genießen kann. Wir genossen das Flair alter Zeiten. Hier war die größte Krabbenkutterflotte im alten Sielhafen beheimatet. Die Kirche, die Kapitänshäuser mit den Läden machen Freude durch die autofreien Gassen zu spazieren.
Wir hatten genügend Zeit für ein Fischbrötchen oder Kuchen und Kaffee.
Heute besuchten wir die hübsche, grüne und idyllische Insel Spiekeroog. Sie ist einzigartig in seiner natürlichen Vielfalt. Die Insel ist autofrei, selbst das Fahren mit dem Fahrrad ist nur den Insulanern vorbehalten.
Wir verließen das Hotel am Morgen rechtzeitig, somit wurde uns noch ein kleIner Abstecher nach Carolinensiel ermöglicht. Nach einem kurzen Spaziergang im bezaubernden Hafen ging’s nach Neuharlingersiel und es hieß recht bald: Rauf aufs Schiff und hinein ins dritte Inselabenteuer. Schon an Bord spürte man den Geschmack von Salz auf den Lippen.
Ein Tagesausflug nach Spiekeroog bietet eine tolle Möglichkeit, in kürzester Zeit den Alltag zu vergessen. Man wanderte durch die Dünenwelt bis hin zum großen breiten Strand.
Bis ins 18. Jahrhundert wurden im Bereich der Küstenregion Drifthäuser mit einem Schwimmdach gebaut. Einige Häuser mit einem Schwimmdach konnten wir auf Spiekeroog bestaunen. Sie waren restauriert und sehr gut erhalten. Dieses sind die alte Inselkirche von 1696, das alte Inselhaus von ca. 1703, (heute Café und Restaurant) das Huus Puppenstuv, das Drifthuus und das Doppelhaus.
Die Decke vom Drifthuus ist nicht mit dem Mauerwerk verbunden, sondern nur mit dem Dach. So war das Schwimmdach eine mögliche letzte Rettungsmaßnahme bei Sturmfluten. Im Ernstfall konnten sich die Bewohner retten. Im Katastrophenfall löste sich das begrenzt „seetüchtige“ Dach vom restlichen Haus, mit dem es nur durch unvernagelte Zapfen verbunden war. Der stramme Nordwind, der die Sturmfluten verursacht, sollte das Dach wie ein Schiff gegen die Küste treiben, wo sich die Bewohner retten konnten.
Huus = Haus
Stuv = Stube
Liebe Gäste,
schön, dass ich Sie auf dieser Reise in meiner Heimat zu den Inseln, zur Meyer Werft, nach Emden, bei der Teeverkostung und in Greetsiel begleiten konnte.
Wir verstanden uns prächtig und wir hatten eine gute Zeit miteinander, trotz der großen Hitzewelle.
Vielleicht sehen wir uns auf der ein oder anderen Reise einmal wieder. Das würde mich sehr freuen.
Auch im Namen von Hanseat Reisen möchte ich mich bei Ihnen recht herzlich für Ihre Aufmerksamkeit, für Ihre Geduld und für unser nettes Miteinander bedanken.
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft von Herzen alles Liebe und Gute.
Viele Grüße
Ihre Gunda Würdemann-Ihnen
Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gern über einen der folgenden Kanäle: