Kleiner Kreuzfahrt-Knigge
Die erste Kreuzfahrt steht bevor und Sie möchten alles richtig machen und bloß nicht negativ auffallen? Dann sind Sie bei unserem Kreuzfahrt-Knigge genau richtig. Nachfolgend finden Sie die 10 größten Fettnäpfchen - und wie man Sie vermeidet – damit Sie nicht den Rest Ihrer Kreuzfahrt am nächsten Hafen verbringen müssen.
Auf einem Kreuzfahrtschiff ist ein Feuer mit die schlimmste Gefahr – da kann schnell mal aus der romantischen Kerze auf dem Nachttisch ein recht temperamentvolles Feuer entstehen. Entsprechend streng erscheinen einem da die Sicherheitsvorschriften – haben jedoch Ihre Berechtigung. Rauchen in der Kabine ist bei allen Reedereien verboten – und ohnehin ungesund. Aber auch ganz normale Alltagsgegenstände können zu einem Brand führen. Deshalb dürfen Bügeleisen, Föhn, Lockenwickler, Tauchsieder und ähnliche elektrische Geräte bei den meisten Reedereien nicht mit an Bord gebracht werden. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.
Die Sicherheitsübung am Anfang einer Kreuzfahrt ist Pflicht, und dies gilt für alle: Ob Sie Kreuzfahrt-Neuling oder bereits erprobter Kreuzfahrer sind, ist hier nebensächlich. Verweigerer können sogar im schlimmsten Fall von Bord verwiesen werden, zumindest aber werden Sie mehrmals ausgerufen und auf dem kompletten Schiff gesucht. Auch ganz schlecht: Sich im Rettungsboot vor der Übung verstecken. Sehen Sie es positiv: So lernt man schon einmal seine Mitreisenden, die Crew und das Schiff kennen – und danach geht es zur Belohnung nach den „Strapazen“ an die Bar.
Die Bordkarte ist auf hoher See gleichzeitig Ihr Ausweis und Kabinenschlüssel. Zudem ist die Bordkarte fest an Ihre Kabine gekoppelt, so dass alle an Bord getätigten Zahlungen der richtigen Kabine zugeordnet werden können. Auch bei Landgängen muss diese immer vorgezeigt werden, so hat die Crew jederzeit eine Übersicht über die sich an Bord befindenden Gäste. Goldene Regel wäre also: Bei Verlust der Bordkarte nicht erst gemütlich an der Bar verweilen, sondern sich direkt an die Rezeption begeben. Und für die Profis unter uns: Auf vielen Karten ist ein Loch eingestanzt, welches zur Befestigung an einem Schlüsselband gedacht ist. So hat man die Karte immer griffbereit um den Hals hängen.
Noch schnell ein Foto hier, ein Souvenir für die Schwiegermutter da, ein Blick auf die Uhr.
„Ein paar Minuten vor der angegebenen Abfahrt am Steig sein, reicht ja aus!“, denkt sich der ortsunkundige Kreuzfahrer. Leider nicht – das funktioniert sicherlich am heimischen Bahnhof, nicht jedoch an einem Kreuzfahrt-Terminal.
Die angegebene Abfahrtszeit ist tatsächlich wörtlich zu nehmen. Zuvor müssen noch viele helfende Hände die Gangway einholen, die Leinen losmachen und noch vieles mehr. Deshalb sollten Sie immer eine halbe Stunde vor der offiziellen Abfahrtszeit wieder an Bord sein. Das Schiff wird tatsächlich nicht auf Sie warten, im Zweifel ist es Ihre Angelegenheit, wie Sie den nächsten angelaufenen Hafen erreichen.
Um auf Nummer sicher zu gehen: Es empfiehlt sich, die Ausflüge direkt bei der Reederei zu buchen. So sind Sie auf der sicheren Seite und brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass das Schiff eventuell ohne Sie ablegt - denn hier muss der Veranstalter dafür sorgen, dass alle Gäste rechtzeitig wieder an Bord sind.
Als Faustregel gilt: Entweder Sie buchen ein Paket à la „Premium Alles Inklusive“ von TUI Cruises, denn hier sind alle Trinkgelder an Bord bereits inkludiert, oder Sie zahlen ein angemessenes Trinkgeld, denn für viele Crew-Mitglieder macht dies häufig einen wesentlichen Teil ihres Gehalts aus. Sollten Sie eine Serviceleistung an Bord als mangelhaft bewerten, mahnen Sie diesen bitte direkt an, um dem Schiffspersonal die Möglichkeit zu geben, diesen Mangel zu beheben. Eine Minderung oder Streichung des Trinkgeldes an Bord sollte immer der letzte Schritt sein.
Hilfe über die angemessene Höhe finden Sie in Ihren Reiseunterlagen oder in unseren Schiffsporträts. Zusätzlich haben wir eine Übersicht über die Trinkelder an Bord der verschiedenen Reedereien für Sie zusammengestellt: Trinkgelder an Bord.
„Was ziehe ich am besten zum Dinner an – und noch wichtiger, was ziehen die anderen Gäste wohl an?“ Gut für den, der auf einem Schiff reist, auf dem es eine Kleiderordnung gibt. Aber auch wenn Ihr Schiff keine Kleiderordnung herausgibt und das Motto „Erlaubt ist, was gefällt“ zelebriert, heißt das noch lange nicht, dass Sie demnächst im Hotelbademantel durch das Restaurant gehen sollten.
Sie möchten noch vor Buchung wissen, auf welchem Schiff welche Kleiderordnung herrscht? In unseren Schiffsporträts werden Sie fündig.
Verschiedene Kreuzfahrtanbieter haben unterschiedliche Tischrichtlinien. Zumeist wird heutzutage auf formlose Tischzeiten gesetzt, oftmals auch in Buffetform, bei dem sich jeder Gast seinen eigenen Platz aussuchen darf. Bei anderen Reedereien – wie zum Beispiel MSC - gibt es eine festgelegte Tischordnung und -zeit. Hier essen oft dieselben Passagiere miteinander. Ein freundliches Nicken und ein paar nette Worte zur Bergrüßung tun keinem weh, erhöhen die Sympathien jedoch ungemein. Ein plumpes wortloses Dazusetzen, um sich dann wieder gesättigt von dannen zu machen, gehört sich nicht. Sollte Ihnen Ihr Tischnachbar so gar nicht zusagen, sollten Sie trotzdem höflich bleiben. Bedenken Sie auch, dass auf einem internationalen Schiff Ihr Sitznachbar aus einem Land kommen könnte, in dem ganz andere Sitten herrschen. Und wenn wirklich alle Stricke reißen sollten: Ein kurzes Gespräch mit dem Maître und Sie bekommen einen anderen Sitzplatz zugewiesen.
Morgens kurz vor Sonnenaufgang irgendwo im Mittelmeer. Noch vor dem Frühstück sieht man sie: Wandelnde Herren und Damen mit einem Handtuch unterm Arm auf dem Sonnendeck! Leider gehört das frühmorgendliche Handtuchauslegen am Pool zu den eher unschönen Eigenschaften von einigen Kreuzfahrern. Im Angesicht dieser Unsitte sind viele Reedereien dazu übergegangen reservierte, aber unbenutzte Sonnenliegen nach einer halben Stunde abzuräumen. Unser Tipp: Entspannt bleiben und den anderen auch einmal einen guten Platz auf dem Sonnendeck gönnen.
Auch wenn der Sonnenuntergang noch so schön aussieht – einfach über die Reling zu klettern für den "Schnappschuss des Jahrzehnts“ ist verboten und endete schon mal für den einen oder anderen mit einem Verweis von Bord. So geschehen zum Beispiel im September 2015, als ein Passagier volltrunken von der Reling ins kalte Nass stürzte – so ein Seenotrettungseinsatz kann ganz schön teuer werden. Daher lieber einmal um das Pooldeck gehen für eine bessere Aussicht oder einfach auf den nächsten Abend warten – spektakuläre Sonnenuntergänge gibt es je nach Reiseroute fast täglich auf hoher See zu sehen.
„Wie funktioniert denn überhaupt so ein Schiff?“ - Diese und ähnlich geartete Fragen beantwortet Ihnen gerne die Mannschaft in den öffentlichen Bereichen, wenn Sie danach fragen – was Sie nicht tun sollten, ist jedoch Sherlock Holmes zu spielen und sich in nicht erlaubten Bereichen des Schiffes auf eigene Erkundungstouren begeben. Dies gilt selbstverständlich auch für die Crewbereiche: Auch wenn der Kellner vorhin an der Bar so nett zu einem war und man nun dringend ein frisches Handtuch benötigt – das Betreten der Crewbereiche ist ein absolutes No-Go. An Bord eines Schiffes befinden sich fast zu jeder Tageszeit andere Crew-Mitglieder, die einem gerne behilflich sein können. Und mal ehrlich: Ein wenig Privatsphäre braucht jeder mal.
Prima: Jetzt Sind Sie für Ihre nächste Kreuzfahrt bestens gewappnet.
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