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Jersey, Guernsey, Sark, Herm und Alderney

8 Fakten über die Kanalinseln

Sarah Michel
27.02.2023
Für viele gelten die Kanalinseln immer noch als ein Geheiemtipp. Sie gehören zur Britischen Krone, liegen aber kurz vor Frankreich. Durch den Golfstrom ist das Wetter immer mild. Die Vegetation ist grün, es gibt lange, weiße Sandstrände, schroffe Fels- und Steilküsten. Die Inseln sind abwechslungsreich und es gibt viel zu entdecken!

1. Sprache

Auf den Kanalinseln wird Englisch gesprochen. Aber es gab auf Jersey zum Beispiel auch eine eigene Sprache bzw. einen normannischer Dialekt. Diesen können heute nur noch wenige Menschen sprechen und er wird teilweise wieder in den Schulen gelehrt, damit es nicht ausstirbt: Jèrrais oder auch Jersey-French genannt. Durch die frühere Zugehörigkeit zur Normandie findet man auf den Inseln aber überall noch französische Namen. Und es nimmt einen niemand übel, wenn man einen Eigennamen wie St. Helier Englisch oder Französisch ausspricht. Ein richtig oder falsch gibt es also kaum.

Jersey Flagge
Jerseys Flagge

2. Kühe

Das Jersey-Rind stammt von Jersey und gilt als eine der ältesten Rinderrassen der Welt. Sie wurde über Jahrhunderte ohne Beeinflussungen durch andere Rassen gezüchtet. Die Tiere haben ein sanftmütiges Temperament und sind neugierig.

Besonders bekannt sind sie jedoch für ihre hohe Milchleistung, die einen besonders hohen Fettgehalt von 5 bis 6 % hat. Somit ist die Milch „gelber“ als normale Milch und auch die Butter. So denken manchmal Touristen, dass die Butter ranzig sei, aber im Gegenteil. Und besonders lecker ist das Eis auf der Insel.

Und schauen Sie mal auf die Augen, die langen Wimpern erinnern an Rehaugen.

Jersey Kuh
Die berühmte Jersey-Kuh

3. Gezeiten

Auf den Kanalinseln gibt es einen der höchsten Gezeitenwechsel der Welt, er beträgt bis zu 12 Meter. Die Inseln vergrößern sich somit zwei Mal am Tag bei Ebbe fast um das doppelte der Gesamtfläche und es werden lange, weite Sandstrände freigelegt aber auch bizarre Felsenlandschaften.

Der Hafen von Gorey bei Ebbe mit trockengelegten Booten
Der Hafen von Gorey bei Ebbe

4. Währung

Sowohl Jersey als auch Guernsey haben jeweils eine eigene Währung. Der Wert ist mit dem des Britischen Pfunds gleichgestellt, doch kann man mit dem Jersey- oder Guernsey-Pfund zwar auf allen der Kanalinseln damit zahlen, jedoch eben nicht in Großbritannien. Hingegen wir das Britische Pfund auf den Inseln akzeptiert.

Und auch das Aussehen der Scheine und Münzen sind anders. So ziert die 1 Pfund-Note auf Jersey nicht die Queen oder den King sondern die Jersey Kuh.

Sollten Sie also mit dem Britischen Pfund auf den Inseln Ihren Einkauf bezahlen, achten Sie beim Rückgeld darauf, dass sie dieses auch in britischen Pfund zurückbekommen, da sie dieses auch in Deutschland sonst nicht mehr eintauschen können.

Das Jersey Pfund
Jerseys eigene Währung - Das Jersey Pfund

5. Straßenverkehr und Kennzeichen

Auf den Kanalinseln benötigt man als Tourist eigentlich kein Auto. Man kann sich wunderbar dank eines gut ausgebauten Öffentlichen Verkehrsnetzes auf den Inseln von einem Punkt zum anderen fortbewegen.

Und auch das Fahrradfahren geht gut, es gibt immer mehr Fahrradwege. Besonders schön dafür geeignet sind die Green Lanes. Kleine, schmale Straßen durch das Inselinnere, auf denen Reiter und Fahrradfahrer Vorfahrt haben. Busse können hier gar nicht durch, da die Wege zu schmal sind. Somit ein ziemlich entspanntes fahren.

Wer aber auf ein Auto nicht verzichten möchte, kann entweder mit der Fähre aus Frankreich anreisen und das eigene Auto mitnehmen oder aber einen Mietwagen nehmen. Diese sind mit dem Buchstaben H gekennzeichnet. Offiziell steht das H für „Hire Car“ doch die Insulaner nennen es dann doch meist „Horror Car“. Denn nicht zu vergessen, auf den Inseln herrscht Linksverkehr und in den beiden Hauptstädten - St. Helier auf Jersey und St. Peter Port auf Guernsey - herrscht starker Verkehr. Hier merkt man, dass man jeweils in einer Stadt ist.

Eine Besonderheit auf den Inseln ist noch das System Filter-In. Statt Ampeln oder Vorfahrtsschildern ist der Kreuzungsbereich dann gelb schraffiert und es läuft wie ein Reißverschlussverfahren, auch wenn es mehr als zwei Einmündungen sind. Und es funktioniert super!

Hinweisschild auf Guernsey für die Green Lanes oder auch Ruette Tranquille genannt
Hinweisschild auf Guernsey für die Green Lanes oder auch Ruette Tranquille genannt

6. Essen

Viele Urlauber denken bei England/Großbritannien direkt, dass es nur Fish & Chips oder Baked Beans gibt. Aber diejenigen tun den Kanalinseln unrecht.

Durch Ihre Geschichte und die Nähe zu Frankreich, sowie der sehr großen Fischvielfalt direkt vor der Tür, kann man hier wunderbar speisen. Auf den Inseln werden dank der Gezeiten und der guten Wasserqualität auch viele und sehr gute Austern gezüchtet. Und auch Hummer, Krebse und Muscheln kann man hier wunderbar genießen.

Es ist für jeden Gaumen und Geldbeutel etwas zu finden. Egal, ob Burger, Fisch und Meeresfrüchte oder aber internationale Küche. Schlemmen Sie sich durch die vielfältigen Angebote, es lohnt sich.

Seafood-Platte mit Hummer und Krabbe
Seefood-Platte mit Hummer

7. Wirtschaft

Der größte Wirtschaftszweig auf den Kanalinseln macht der Finanzsektor aus. Der Grund hierfür liegt in den niedrigen Steuersätzen für ausländische Kapitalanleger. Dies hat zur Folge, dass knapp ein Viertel alle Beschäftigten in diesem Bereich tätig sind. Der nächste große Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus gefolgt von der Landwirtschaft.

Geschäftsmann auf Guernsey
Geschäftsmann auf Guernsey - das Finanzwesen ist ein großer Wirtschaftszweig

8. Geschichte

Die Kanalinseln haben eine lange Geschichte zu erzählen. Es wurden hier sogar Werkzeuge von Neandertalern und entsprechende Höhlen gefunden. Noch heute kann man einige Dolmen (Megalithanlagen) entdecken.

Gehörten die Inseln einst zum Herzogtum der Normandie, eroberte Wilhelm der Eroberer 1066 die Inseln und später gingen die Inseln über in den Besitz der Könige von England. Noch heute gehören die Inseln als Kronbesitz dem britischen Königshaus und nicht zu Großbritannien.

Im 2. Weltkrieg wurden die Inseln ab 1940 von der deutschen Wehrmacht besetzt und wurden damit ein Teil des sogenannten Atlantikwalls. Überall auf den Inseln sind heute noch Spuren von Bunkern und Befestigungsanlagen zu finden. Und auch ein unterirdisches Krankenhaus, das heute als Museum dient, wurde damals errichtet, kam aber nie zum Einsatz. Erst am 09.05.1945 wurde auch auf den Inseln kapituliert. Die noch erhaltenen Bunker werden inzwischen anderweitig genutzt, zum Beispiel als Ferienunterkunft oder Restaurant. Man hat sich mit der Geschichte also arrangiert.

German Underground Hospital Jersey
Hinweis auf das German Underground Hosptal
Die Kanalinseln haben smoit neben der Flora und Fauna auch vieles anderes zu bieten. Noch bei viele unbekannt, doch wer einmal da war, ist fasziniert und viele kommen wieder. Es ist eine perfekte Destination für eine Auszeit, so nah und doch weit entfernt.
 
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