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Around the world: 23 Weihnachtsbräuche weltweit

So feiert die Welt Weihnachten

Tomke Tarin
01.12.2018
Andere Länder, andere Sitten – rund um den Globus wird im Dezember das Weihnachtsfest gefeiert. Jedes Land hat dabei spezielle Bräuche und Traditionen. Wir stellen Ihnen 23 verschiedene Weihnachtstraditionen vor: Kommen Sie mit auf unsere Reise rund um die Welt!

#1 Weihnachten in Irland – Festlich frieren

Falls Sie zur Weihnachtszeit in Irland sind, sollten Sie sich am 25. Dezember auf den Weg an die Küste machen, zum Beispiel zum Forty Foot Strand, einige Kilometer südlich von Dublin. Dort springen hunderte abgehärtete Iren ins eiskalte Wasser – das Weihnachtsschwimmen gehört zu den bedeutendsten Traditionen und dient meist einem wohltätigen Zweck.

Am 6. Januar feiert man dann die „Weihnacht der Frauen“: An diesem Tag machen es sich die Frauen im Pub gemütlich, während die Männer zuhause den Weihnachtsschmuck abnehmen und das Essen vorbereiten.

Weihnachtsschwimmen
Schön kalt!

#2 WEIHNACHTEN IN SPANIEN - TIÓ DE NADAL & LOTTO

El Gordo“: Die alljährliche Weihnachtslotterie wird traditionell am 22. Dezember eingeläutet. Aufgrund der ausgespielten Gesamtsumme gehört sie zu den größten Lotterien der Welt. Die Gewinnzahlen werden von Schulkindern gesungen und jeder hofft auf den großen Gewinn.

Ein weiterer kurioser Weihnachtsbrauch in Spanien, genauer gesagt in Katalonien, ist der Tió de Nadal, ein Holzstamm mit Gesicht und Beinen. Der „Weihnachtsbaumstamm“ bekommt täglich zu essen und ist bis Weihnachten also gut genährt. Dann wird er von den Kindern mit Stöckern so lange geschlagen, bis er die Geschenke ausscheidet... Nicht überraschend ist daher sein Spitzname: Caga Tió, also schei***** Baumstamm.

Weihnachtliche Holzstämme mit Gesicht und Beinen
Tió de Nadal

#3 Weihnachten in Griechenland - Kalikanzari & Kalanda

Die Weihnachtszeit in Griechenland erstreckt sich vom 24. Dezember bis zum 6. Januar. In dieser Zeit treiben Kobolde ihr Unwesen: sie verstecken sich in Häusern, rutschen die Kamine herunter und sind für jeden Streich zu haben. Um die „Kalikanzari“ zu vertreiben, werden in jeder Nacht Weihnachtsfeuer entzündet. Am Abend des 24. Dezember ziehen Kinder von Tür zu Tür – mit Trommeln, Glocken, Triangeln und Lobgesängen („kalanda“). Zum Jahreswechsel gibt es noch eine Besonderheit: In das sogenannte Basiliusbrot wird eine Münze eingebacken. Wer die Münze in seinem Stück findet, ist im kommenden Jahr mit viel Glück gesegnet.

Wärmendes Feuer im Kamin
Kaminfeuer gegen Kobolde

#4 Weihnachten in Polen - der erste Stern am Himmel

Zur Weihnachtszeit wird in Polen gefastet – und zwar solange, bis der erste Stern am Himmel zu sehen ist. Traditionell gibt es dann ein reichhaltiges Festmahl mit der ganzen Familie – mit 12 (fleischlosen) Speisen, darunter zum Beispiel Barszcz (Rote Beete Suppe), Hering in Öl eingelegt, polnischer Salat oder Champignons. Der Esstisch wird übrigens immer mit einem zusätzlichen Gedeck bestückt – falls ein unerwarteter Gast auftaucht. Im Anschluss legen viele Polen eine Fischgräte oder eine Fischschuppe in ihr Portemonnaie, ein Zeichen für Glück und Wohlstand.

Tischgedeck
Ein zusätzliches Gedeck - für unerwartete Gäste

#5 Weihnachten in Ungarn - Hexen-Stuhl

Am 13. Dezember wird mit dem Bau des sogenannten Luca-Stuhls begonnen, meist ein einfacher Holzschemel. Er besteht aus sieben verschiedenen Holzarten und soll gegen Hexen schützen (die gibt es nämlich in Ungarn noch). Pünktlich zum Heiligabend muss der Stuhl fertig sein und wird dann zur Messe mitgenommen. Dort wird er nämlich gebraucht, um nach Hexen Ausschau zu halten. Hat man eine entdeckt, schnappt man sich den Stuhl und rennt nach Hause. Um einen kleinen zeitlichen Vorsprung zu gewinnen, wirft man noch ein paar Mohnsamen auf den Boden. Die Hexen müssen diese nämlich erst brav aufsammeln, bevor die Verfolgung weitergeht. Zuhause angekommen wird der Stuhl verbrannt und man ist somit das nächste Jahr vor Hexen sicher.

Der Luca-Stuhl: Ein wirksamer Schutz gegen Hexen
Der Luca-Stuhl: Ein wirksamer Schutz gegen Hexen

#6 Weihnachten auf den Philippinen - Parul Sampernandu 

Am Samstag vor Heiligabend wird es in der Stadt San Fernando auf den Philippinen bunt: Das Giant Lantern Festival (Parul Sampernandu) zeigt wunderschöne Weihnachtslaternen und zieht Besucher aus der ganzen Welt an. Elf Dörfer nehmen am Wettkampf um die kunstvollste Laterne teil und präsentieren Ihre selbst gebauten Konstrukte, die mitunter einen Durchmesser von über 6 Metern erreichen.

Weihnachtslaternen auf den  Philippinen
Bunt, bunter, Parul Sampernandu

#7 Weihnachten in Venezuela – auf Rollschuhen zur Kirche

In Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, gibt es eine besondere Art sich fortzubewegen, nicht zu Fuß, per Auto oder mit der Bahn – sondern auf Rollschuhen! Dafür werden sogar Teile der Stadt abgesperrt, damit alle wohlbehalten zur Kirche kommen.

Auf Rollschuhen zur Kirche
Weihnachten in Caracas: Auf Rollschuhen zur Kirche

#8 Weihnachten in Finnland - in der Heimat des Weihnachtsmannes

Finnland gilt als "offizielle" Heimat des Weihnachtsmannes, genauer gesagt wohnt der Joulupukki (Weihnachtsmann) auf dem Berg Korvatunturi in Lappland. Höhepunkt des Weihnachtsfestes ist der 24. Dezember, pünktlich um 12 Uhr wird in der finnischen Stadt Turku der Weihnachtsfrieden ausgerufen. Die Festtage verbringen die Finnen im Kreise der Familie. Natürlich darf auch der Saunagang nicht fehlen, bevor das Weihnachtsessen serviert wird. Eine finnische Spezialität ist der Weihnachtsschicken, ein gesalzener Schweineschinken mit Schwarte, der im Ofen gebacken wird. 

Rentier in Finnland
Rentiere in Finnland, die Helfer vom Weihnachtsmann

#9 Weihnachten in Norwegen – Besen verstecken

Der 24. Dezember ist in Norwegen der Höhepunkt des Weihnachtsfestes. Das Weihnachtsessen unterscheidet sich je nach Region, besonders häufig wird Svineribbe (gebratene Schweinerippen), Pinnekjøtt (Lammrippen), Lutefisk (Stockfisch) oder Juleskinke (traditioneller norwegischer Weihnachtsschinken) serviert. Zur Weihnachtszeit sollten außerdem immer selbstgebackene Småkaker (Plätzchen) auf dem Tisch stehen, mindestens sieben verschiedene Sorten. Die Norweger verstecken zur Weihnachtszeit übrigens auch ihre Besen. Warum? Weil sie sonst von Hexen und bösen Geistern geklaut werden, um eine Spritztour zu unternehmen.

In Bergen wird übrigens jedes Jahr eine riesige Lebkuchenstadt (Pepperkakebyen) aufgebaut, an der sich Schulen, Kindergärten, Unternehmen und Privatpersonen beteiligen.

Norweger verstecken Weihnachten Besen
In Norwegen werden zur Weihnachtszeit die Besen versteckt

#10 Weihnachten in Chile – Weihnachtsbrot & Affenschwanz

Auch bei den Chilenen ist Weihnachten ein besinnliches Fest für die ganze Familie – ebenso wie in Brasilien im Hochsommer bei rund 30° C. Beim Weihnachtsessen darf das „Pan de Pascua“ nicht fehlen, eine Art Christstollen, ähnlich dem Weihnachtsbrot. Das typische Weihnachtsgetränk ist der „Cola de Mono“, übersetzt heißt es Affenschwanz. In der Regel enthält es Pisco, Milch, Kaffee, Zucker und Vanille und wird eiskalt serviert.

Weihnachtsgetränk in Chile
"Cola de Mono“: DAS Weihnachtsgetränk in Chile

#11 Weihnachen in Schweden - mit Donald Duck & Glögg

Am 13. Dezember, am Tag der Lichterkönigin, findet in Schweden das Lucia-Fest statt. Die leuchtenden Umzüge werden angeführt von der Lucia, danach folgen Sternenjungen, Pfefferkuchenmänner und Heinzelmännchen. Traditionell isst man das schwedische Safrangebäck Lussekatter.

Zu Weihnachten versammelt sich die ganze Familie vor dem Fernseher und schaut zusammen Kalle Anka (schwedischer Name für Donald Duck) – eine Tradition seit 1960. Beliebtes Weihnachtsgetränk ist Glögg, eine Art Glühwein serviert mit Mandeln und Rosinen. Julbord, der „Weihnachtstisch“ ist bestückt mit Brot, Käse, Kartoffeln, Schinken, Köttbullar, Lachs und Hering.

Donald Duck schlägt Weihnachtsbaum
Weihnachten mit Donald Duck

#12 Weihnachten in Portugal – Bolo rei

Bacalhau (Stockfisch) mit Kartoffeln und Kohl: So sieht das traditionelle Weihnachtsessen in Portugal aus. Als Nachspeise gibt es „Bolo rei“, ein Kranzkuchen mit Rosinen, Nüssen und kandierten Früchten. Wer im sogenannten Königkuchen eine Bohne findet, muss den nächsten „Bolo rei“ besorgen. Regionale Besonderheiten gibt es natürlich auch in Portugal: Besonders bekannt für eine aufwendige Weihnachtsbeleuchtung ist zum Beispiel die portugiesische Insel Madeira: Überall auf der Insel sind die Straßen und Plätze mit bunten Lichterketten geschmückt.

Weihnachtliche Beleuchtung
Wunderschöne Weihnachtsbeleuchtung auf Madeira

#13 Weihnachten in England - Plumpudding & Mistelzweige

Beim Weihnachtsmenü darf der berühmte Plumpudding, in dem kleine Geschenke für Kinder eingebacken sind, nicht fehlen. Die Mistelzweig-Romantik gehört ebenfalls zu den britischen Weihnachtsbräuchen: Er wird meist über Türen aufgehängt, begegnen sich dort zwei Menschen, dürfen sie sich küssen. Am 25. Dezember versammelt sich die Familie meist vor dem Fernseher, wenn die Queen ihre alljährliche Ansprache hält - meist bei einer Tasse Tee. Der zweite Weihnachtsfeiertag wird "Boxing Day" genannt und dient dazu, sich bei anderen Menschen zu bedanken, die für einen reibungslosen Alltag sorgen. 

Typisch britisch: Plumpudding
Typisch britisch: Plumpudding

#14 Weihnachten in Japan - Festschmaus von KFC

Bei weniger als 1% Christen in der Gesamtbevölkerung ist es nicht überraschend, dass Weihnachten kein offizieller Feiertag in Japan ist. Trotzdem werden die Kinder in vielen Familien mit Geschenken bedacht. Im Wesentlichen ist Weihnachten jedoch ein Fest für Paare, eher zu vergleichen mit Valentinstag. Das "traditionelle" japanische Weihnachtsmenü kommt übrigens von der amerikanischen Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC): In dem Rundum-Sorglos-Paket sind Hähnchenkeulen, ein Weihnachtssalat, ein Schokoladenkuchen und ein Weihnachtsmotiv-Teller enthalten.

Weihnachtssalat mit Hähnchenkeulen
Kurioses Weihnachtsmenü in Japan

#15 Weihnachten in Brasilien - unter Palmen

Weihnachten mit Wintermantel? Nicht in Brasilien. Viele Familien verbringen die Festtage am Strand, da zu dieser Zeit auch die Sommerferien bereits begonnen haben. Der Weihnachtsmann (Papai Noel) hat übrigens trotz der Hitze die volle Montur an. Bei 30-35°C kommt er sicherlich ordentlich ins Schwitzen. Traditionelles Weihnachtsessen ist Truthahn oder Pute, gefüllt mit "farofa" (geröstetes Maniokmehl, manchmal ebenfalls mit Kastanien, Ananas und weiteren Zutaten).

Wussten Sie, dass es in Rio de Janeiro den größten schwimmenden Weihnachtsbaum gibt? Die 85 Meter hohe und über 500 Tonnen schwere Stahlkonstruktion wird jeden Abend mit unzähligen Lichtern beleuchtet.

Schwimmender Weihnachtsbaum in Rio de Janeiro
Der größte schwimmende Weihnachtsbaum in Rio de Janeiro

#16 Weihnachten in Grönland - Juullimi Pilluarit 

Grönland wird zur Weihnachtszeit in ein wahres Lichtermeer verwandelt. In den Fenstern hängen beleuchtete Papiersterne, die sogenannten Herrnhuter Sterne - ein Vermächtnis der Herrnhuter Missionare, die schon im 18. Jahrhundert nach Grönland kamen. Weihnachtsbäume müssen übrigens im Voraus bestellt werden und werden dann per Schiff aus Europa importiert. Zum Glück müssen sich die Grönlander keine Sorgen um weiße Weihnachten machen, denn hier liegt jedes Jahr zu den Festtagen Schnee.

Herrnhuter Stern in Grönland
Herrnhuter Sterne in Grönland

#17 Weihnachten in Indien - Rangoli & Zitronen

Nur etwa 2,5 % der Bevölkerung in Indien sind Christen und feiern Weihnachten. Das sind aber immerhin rund 30 Millionen Menschen. Tannenbäume werden nicht geschmückt, dafür aber Mangobäume oder Bananenstauden. Zu Essen gibt es meist Curryreis, Gemüse und Fleisch. Dem Familienoberhaupt wird traditionell eine Zitrone überreicht, ein Zeichen der Wertschätzung. In vielen Dörfern werden sogenannte Rangoli gemalt: Bilder aus Reispulver oder Sand. Ursprünglich stammt Rangoli aus dem Hinduismus, aber viele Christen haben diesen Brauch für die Weihnachtszeit übernommen.

Rangoli - kunstvolles Bild aus Reispulver
Rangoli: Ein indischer Brauch

#18 Weihnachten in Mexiko – Posada & Piñata

In Mexiko beginnen die Feierlichkeiten am 16. Dezember mit den Posada-Umzügen. Bei einer Posada (Herberge) wird die Suche nach einer Unterkunft von Maria und Josef nachempfunden. Traditionell wird Weihnachten mit der gesamten Familie gefeiert: mit Musik, Tanz, Essen und natürlich Piñatas. Eine Piñata ist eine aus Pappmaschee angefertigte Figur, die mit Krepppapier umwickelt wird und mit Süßigkeiten, Nüssen und Früchten befüllt wird. Kinder versuchen nun mit verbundenen Augen die Piñata zu zerschlagen. 

Bunte Piñata, ein traditioneller mexikanischer Brauch
Piñata: Traditioneller mexikanischer Brauch

#19 Weihnachten in den Niederlanden – Sinterklaas 

Der 5. Dezember gilt als der wichtigste Feiertag in der Weihnachtszeit. Sinterklaas, das niederländische Pendant zum Nikolaus, kommt auf einem Dampfschiff von Spanien nach Holland. Mit roter Bischofsmütze, Bischofsmantel und weißen Handschuhen bekleidet, reitet er auf seinem Schimmel namens Amerigo, von Dach zu Dach und bringt Geschenke. Kinder stellen am Abend ihre Schuhe vor die Tür und hoffen darauf, dass Sinterklaas etwas hinein legt. Sinterklaas ist übrigens auch Schutzpatron der Seefahrer. Zu jedem Geschenk gibt es ebenfalls ein Nikolausgedicht, welches von Sinterklaas höchstpersönlich unterschrieben ist. Erst nach dem 5.  Dezember fängt in den Niederlanden die eigentliche Weihnachtszeit an.

Geschenke von Sinterklaas in Schuhen
Sinterklaas legt Geschenke in die Schuhe

#20 Weihnachten in den USA – Santa Claus & die Weihnachtsgurke

Weniger ist mehr? Nicht in den USA! Das Weihnachtsfest fällt hier meist etwas größer und bunter aus. Traditionell werden die Christmas Stockings (Socken) am Kamin aufgehängt, damit Santa Claus sie in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember befüllt. Mit dabei sind die Rentiere Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Donner, Blitz, Cupid, Comet und Rudolph. Viele Amerikaner dekorieren Ihre Häuser und Grundstücke mit wild blinkenden Lichterketten, übergroßen Schneemännern, Kunstschnee und vielem mehr. Als Weihnachtsessen kommt traditionell Truthahn auf den Tisch.

Kurios: Beliebter Adventsschmuck am Tannenbaum ist übrigens die Weihnachtsgurke (sieht aus wie eine Gewürzgurke, besteht aus Glas). Diese wird gut zwischen den Tannenzweigen versteckt und ist aufgrund der Farbe nicht so leicht zu finden. Wer sie als erstes entdeckt, darf sich auf eine Belohnung freuen.

Christmas Stockings - Socken an Kamin
Die berühmten Christmas Stockings

#21 Weihnachten in Russland – Väterchen Frost

In Russland wird nicht am 24. Dezember gefeiert, sondern am 7. Januar. Das Kirchenjahr der orthodoxen Christen richtet sich nicht nach dem Gregorianischen Kalender, sondern nach dem Julianischen Kalender. Außerdem kommt nicht der Weihnachtsmann, das Christkind oder der Nikolaus, sondern Väterchen Frost mit seiner Enkelin, dem Schneemädchen.

Basilius Kathedrale weihnachtlich beleuchtet
Weihnachtsbeleuchtung in Moskau, Russland

#22 Weihnachten in Australien – bei 35° C

Statt Schnee und kalten Temperaturen fallen die Festtage auf der Südhalbkugel mitten in den Sommer. Die Australier verzichten deshalb aber nicht auf Weihnachtsbeleuchtung und geschmückte Tannenbäume. Am 24. Dezember gibt es hier bei vielen Familien in Australien traditionell Putenbraten und Plumpudding. Die Bescherung findet am 25. Dezember morgens statt.

Schneemann aus Sand am Strand
Schneemänner aus Sand statt aus Schnee

#23 Weihnachten in Island – 13 unflätige Weihnachtsgesellen

In Island startet die Weihnachtszeit 13 Tage vor Heiligabend. Bis zum 24. Dezember kommt jeden Tag ein Weihnachtsgeselle (eigentlich eher ein Troll), darunter z.B. Ketkrókur (Fleischkraller), Hurðaskellir (Türzuschlager) oder Skyrgámur (Quark-Gierschlund). Brave Kinder bekommen Geschenke, unartige Kinder bekommen eine alte Kartoffel. Und dann gibt es auch noch die Weihnachtskatze: Wer keine neuen Kleidungsstücke zu Weihnachten bekommen hat, wird nur zu gerne mit Haut und Haaren aufgefressen.

Winterliche Landschaft mit Schnee
Weihnachten in Island

#24 Weihnachten bei Hanseat Reisen

Heute stellen wir einige Weihnachtsbräuche von Hanseaten vor - lesen Sie selbst:

Martin Borowy, Hanseat Reisen

In meiner Familie wurde damals der Weihnachtsbaum fast immer erst am Heiligabend aufgestellt und geschmückt, was uns Kindern die Wartezeit bis zur Bescherung – gefühlt um ca. eine Minute – verkürzte. Mein Vater hackte den Baumstumpf immer gekonnt mit einem Brotmesser seitlich ab, damit er in den Christbaumständer passte. Hinterher stand er meist etwas schief. Dann trennte er eigentlich jedes Jahr an einer dichter bewachsenen Stelle einen Ast ab, um ihn an anderer Stelle, lose, wieder in eine vermeintliche Lücke zu steckten. So sollte der Baum gleichmäßiger und fülliger aussehen. Meinem Bruder und mir fiel die Aufgabe zu, das Lichterketten-Knäul zu entwirren und um den Baum zu wickeln, meine Mutter und meine Schwester kümmerten sich inzwischen um die Kugeln, das Lametta, selbstgebastelten Baumschmuck wie Walnussschalen mit kleinen Mäusen darin und all die Dinge, die an einen Weihnachtsbaum gehängt werden können. Mal gab es rote Kugeln, mal silberne, mal kunterbunte, einmal sogar blaue...das Allerwichtigste war aber die kleine grüne Kugel, die immer irgendwo am Baum hängen musste. Nach meiner Erinnerung war es besonders mein Vater, der darauf bestand. Wieso dies so war, habe ich nie hinterfragt, es war einfach immer nur witzig, im sonst so wunderschön geschmückten Baum, diesen farblichen Hingucker zu platzieren.Heute verzichten wir meistens auf die Tanne im Wohnzimmer, doch immer wenn ich einen geschmückten Weihnachtsbaum sehe, suche ich eine Weile lang nach einer versteckten grünen Kugel und erinnere mich an meinen Vater und an die schönen Heiligabende mit der ganzen Familie.
Martin Borowy

Murat Yilmaz, Hanseat Reisen

Bei uns gibt es zwar keine christliche heilige Nacht, aber der Weihnachtsmann (Noel Baba) kommt trotzdem mit Geschenken vorbei, allerdings erst (!) in der Neujahrsnacht. Daher gab es bis Ende der 80er Jahre bei uns keine Bescherung zu Weihnachten -  Ich fand dies damals als Grundschüler unerhört. Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass die Wahrnehmung der Zeit für Kinder nunmal eine ganz andere ist. Daher konnte ich, lauthals unterstützt von meinen Geschwistern, durchsetzen, dass auch bei uns die Geschenkübergabe bereits zu Weihnachten stattfand. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Murat Yilmaz, Produktmanagement

Hanseat Reisen, Sarah Michel

Wie sieht für mich ein perfektes Weihnachten aus und wie läuft es normalerweise ab? Normalerweise, klar, denn in diesem Jahr (2020) ist ja alles etwas anders...
 Weihnachten ist für mich nicht nur Heiligabend und die beiden Weihnachtstage. Weihnachten beginnt für mich mit der Adventszeit. Und so schmücke ich das Haus in der Woche nach Totensonntag. In jedem Zimmer werden Kerzen und verschiedene weihnachtliche Dekorationen aufgestellt, die Fenster werden geschmückt, draußen Lichterketten in den Bäumen verteilt und sogar der alte CD-Player herausgeholt, um liebgewonnene Lieder zu hören. Überall ist warmes Licht, denn Advent bedeutet ankommen, und mit jedem Advent wird eine Kerze mehr am selbstgemachten Adventskranz angezündet, um die Nähe zum Fest zu feiern - und auch den Grund, warum wir feiern. Und natürlich dürfen selbstegebackene Kekse nicht fehlen, die ich besonders gern an Familie, Freunde und KollegenInnen verteile. Dann kommt der Moment, wenn wir den Weihanchtsbaum aussuchen. Mein Mann und ich gehen gemeinsam los und finden bisher immer schnell und ohne viele Diskussionen einen passenden für uns. Diesen stellen wir gemeinsam auf, aber das schmücken übernehme ich -  immer am 23. abends. Dazu wird der Film "Der kleine Lord" angemacht, für mich die ideale Einstimmung auf das Fest. Am Weihnachtsbaum muss auch immer eine kleine, weiße Glocke hängen, die schon bei meinen Eltern im Baum hing, als ich ein kleines Mädchen war. Ohne dieses Glöckchen ist der Baum nicht komplett. 
 An Heiligabend wird dann ein klassischen Weihnachtsessen gekocht: Gans mit Klößen und Rotkohl, vorab noch eine kleine Vorspeise und zum Nachtisch Mousse au Chocolat. Im Anschluss gibt es die Bescherung und dann geht es zur Mitternachtsmette. Hier bekommt jeder Besucher eine kleine Kerze. Im Laufe des Gottesdienstes werden vorne zwei Kerzen entzündet und dann wird das Licht immer weiter gereicht. So ist es zu Beginn ziemlich dunkel und am Ende erstrahlt die Kirche in einem wunderbaren festlichen Licht... 
 Und die beiden folgenden Weihnachtstage? Hier werden die Familien besucht oder kommen zu Besuch, wir wechseln uns immer ab, damit nie nur eine Person die Arbeit hat und sich jeder mal zurücklehnen und genießen kann. Das sind alles keine wirklichen Traditionen, aber für mich ist es das perfekte Weihnachten: wunderbare Momente, Gemütlichkeit, Freude, Geselligkeit, gutes Essen, schöne Musik, das Innehalten und Genießen. Und genau das wünsche ich Ihnen und Ihren Liebsten ebenfalls. 
Sarah Michel

Hanseat Reisen, Katharina Borowy

Den Weihnachtsbaum haben wir als Kinder immer am Abend vor Weihnachten geschmückt – nun erstrahlt er schon, wenn wir nach Hause reisen, Mama erledigt das inzwischen. Am Heiligabend trifft sich die ganze Familie zur Kaffee-Zeit. Der Kamin wird angefeuert, dann gibt es Kaffee und Kuchen. Anschließend werden die Geschenke verteilt. Zum Glück haben meine Eltern erbarmen und ich muss inzwischen vorher keine Gedichte mehr aufsagen ;-). Früher haben wir immer alle gleichzeitig die Geschenke verteilt, es gab ein großes Gewühl von Kartons und Geschenkpapier. Jetzt, wo wir ein bisschen geduldiger sind (oder zumindest so tun), würfeln wir immer um den ersten Platz. Jeder sitzt am Tisch und bewundert die Geschenke des anderen. Zum Essen gibt es übrigens – ganz traditionell – Kartoffelsalat und Würstchen.
Katharina Borowy

In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten, Merry Christmas, God Jul, Feliz Navidad, Hyvaa joulua, Buon Natale, Joyeux Noël, Boas Festas, Shinnen omedeto, Gledileg Jol!



Weihnachten noch nichts vor?


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