Was ist das beste Mittel gegen Seekrankheit?

8 Tipps gegen Seekrankheit

Katharina Borowy
03.01.2025
Ein Tag auf offener See, der Himmel ist grau, der Wind bläst und die Wellen schlagen gegen den Schiffsbug. Langsam wiegt sich das Schiff von der einen auf die andere Seite und leichte Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit machen sich breit. Sie merken so langsam: Die Seekrankheit setzt bei Ihnen ein. Wir zeigen Ihnen, welche Mittel gegen Seekrankheit helfen und wie Sie der Seekrankheit vorbeugen können.

Dem einen wird beim Autofahren schlecht, dem anderen auf der Seereise: Reisekrankheit ist ein weit verbreitetes Phänomen. Wenn es schaukelt und ruckelt und der Horizont nicht sichtbar ist, geht es los: Schwindel, Übelkeit und im schlimmsten Fall Erbrechen setzen ein und bereiten den Urlaubsfreuden ein jähes Ende. Essen wird verweigert und der Tag zwangsweise auf der Kabine verbracht. Glücklicherweise gibt es einige Tipps und Tricks, wie man Seekrankheit vorbeugen oder lindern kann, wenn es bereits zu spät ist! 

Wieso wird man eigentlich seekrank? 

Dass einem schnell übel wird, wenn das Schiff anfängt zu schaukeln, liegt an unterschiedlichen Sinneseindrücken, die im Gehirn zu einem Verarbeitungs-Konflikt führen. Das Brechzentrum im Gehirn wird aktiviert (Kinetose), da das Gehirn eine Bewegung wahrnimmt (über die Muskulatur zum Ausgleich der Schiffsbewegungen zum Beispiel), insbesondere unter Deck aber der visuelle Eindruck eines unbewegten Raumes entsteht. Somit passen beide Eindrücke (Bewegung/keine Bewegung) nicht zueinander und das Gehirn ist irritiert, schüttet zu viel Histamin aus und aktiviert das Brechzentrum.

Gut zu wissen: Es dauert zwei bis drei Tage, bis das Gehirn sich an den Seegang gewöhnt hat.


Symptome bei Seekrankheit

Typische Anzeichen für eine Seekrankheit sind unter anderem Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit und Appetitverlust. Zudem kann es zu Hitzewallungen und Schwitzen kommen. Die Symptome können in unterschiedlicher Intensität aufkommen. Wussten Sie schon, dass es auch zu Schwindel nach der Kreuzfahrt kommen kann? Dann spricht man von einer Landkrankheit. In dem Falle haben Sie das Gefühl, dass die Erde noch etwas schwankt und Sie müssen sich wieder an das Leben auf dem Land gewöhnen. Die Symptome sollten aber nach kurzer Zeit wieder abklingen.


Tabletten oder Hausmittel bei Seekrankheit?

In diesem Artikel geht es um Hausmittel und Verhaltensweisen, die der Seekrankheit vorbeugen oder sie lindern. Im besten Fall, und wenn Sie vielleicht schon wissen, dass Sie anfällig für Reisekrankheit sind, lassen Sie sich bereits vor der Reise in der Apotheke beraten. Viele Tabletten, Kaugummis und Pflaster helfen zuverlässig gegen Reisekrankheit. Es gibt auch Armbänder gegen Seekrankheit und andere Arten von Medikamenten gegen Seekrankheit. Antihistamine helfen gut gegen Übelkeit, machen allerdings müde. Diphenhydramin und Dimenhydrinat behindern die Weiterleitung von Nervenimpulsen zum Brechzentrum. Auch Scopalmin hemmt den Brechreiz und ist in Form von Pflastern gegen Seekrankheit zu erhalten. Da viele Wirkstoffe gegen Reiseübelkeit Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben können, sollte man sie niemals unbedarft einnehmen.

Eine Beratung bei der Apotheke, einem Arzt oder einer Ärztin sollte immer vorher erfolgen! 

Blick aufs Meer
Die Ostsee

Wie kann man Seekrankheit vorbeugen?

1. Zurückhaltung ist gefragt 

Leichte Kost, kein Alkohol und viel Schlaf können den Ausbruch von Seekrankheit auf einer Kreuzfahrt vielleicht nicht verhindern, aber zumindest die Symptome lindern. Zwar sind leichte Kost und der Verzicht auf Alkohol für die meisten nicht gerade das, was sie von einem gelungenen Urlaub erwarten, jedoch bieten viele Reedereien bereits gesunde und leckere Alternativen, mit denen Sie die Seekrankheit vorbeugen können.

2. Frische Luft

Frische Luft war schon Omas Allheilmittel und auch dieses Mal ist es ein hilfreicher Tipp. Wenn Sie Angst haben, seekrank zu werden, dann halten Sie sich möglichst oft an Deck auf und genießen Sie die frische Seeluft. Den Horizont zu betrachten, kann dabei nicht schaden und hilft dem Gehirn, mit der gefühlten Bewegung ein passendes Bild zu verbinden.
Halten Sie sich an Deck auf und schauen Sie auf den Horizont, um Seekrankheit vorzubeugen.

3. Die richtige Route

Sommer oder Winter, offenes Meer oder Adria Kreuzfahrt: Sowohl die Jahreszeit als auch das Zielgebiet haben Einfluss auf das Auftreten von Seekrankheit. Auf einer Atlantik-Kreuzfahrt ist der Seegang meist stärker, die USA und Karibik sind im Herbst oft von Stürmen geplagt. Auch das Mittelmeer ist im Winter meist kabbeliger als im Sommer. Je "eingeschlossener" das Meer, desto weniger Seegang. Haben Sie oft mit Reiseübelkeit auf einem Schiff zu kämpfen, dann machen Sie zum Beispiel eine Mittelmeerkreuzfahrt im Frühling oder Sommer. Zu der Zeit ist das Meer ruhig und es sind in der Regel keine Stürme zu erwarten. Und wenn Sie sich erst vorsichtig herantasten möchten - wie wäre es mit einer gemütlichen Flussreise? Hier sinkt das Risiko, seekrank zu werden, da das Schiff sich nicht so sehr nach links und rechts wendet.



4. Die richtige Kabine

Seekrankheit können Sie auch schon von Zuhause aus vorbeugen, indem Sie die richtige Kabine buchen. Kabinen in der Mitte des Schiffes schaukeln wesentlich weniger als die am Bug und am Heck. Am Bug schwankt das Schiff bei starkem Seegang besonders stark nach oben und unten. Eine Außen- oder Balkonkabine ist für Seekranke besser geeignet als eine Innenkabine ohne Fenster. Bei akuter Übelkeit oder Unwohlsein kann man so einfach die Kabine aufsuchen und den Horizont fixieren – insbesondere, wenn man sich aufgrund seiner Seekrankheit in der Öffentlichkeit etwas geniert. Übrigens sind größere Schiffe meist etwas stabiler als kleinere und Sie merken den Seegang nicht so stark.

5. Basteln Sie sich einen eigenen Horizont

"Auf den Horizont gucken soll helfen, haben sie gesagt. Wie man das bewerkstelligen soll, wenn man eine Innenkabine gebucht hat, haben sie nicht gesagt!" Richtig, bei einer gebuchten Innenkabine lässt sich der Horizont natürlich schwieriger beobachten und die Chance, seekrank zu werden, steigt. Bei einsetzender Reiseübelkeit auf dem Schiff und wenn nichts anderes hilft, als sich auf der (Innen-)Kabine zu verkriechen, dann kann eines helfen: Basteln Sie sich einen eigenen Horizont. Und das ist tatsächlich leicht getan: Legen Sie eine gefüllte Wasserflasche auf die Seite. Das Wasser schwappt im Rhythmus des Schiffes und bildet so den benötigten Horizont, was sich beruhigend auf den Gleichgewichtssinn auswirkt.


6. Licht aus

Bei andauernder Übelkeit und auch wenn der selbstgebastelte Horizont nicht hilft, heißt es: Licht aus und Ruhe! Die optischen Sinneseindrücke fehlen somit und das Gehirn muss nur mit der Schaukelei zurechtkommen. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man einschläft – auch das hilft natürlich gegen Übelkeit und Schwindel auf der Kreuzfahrt.

7. Ingwer und weitere Hausmittel gegen Seekrankheit

Der Glaube an den Ingwer hält sich wacker: Schon Seeleuten diente der Ingwer als Mittel gegen Seekrankheit. Klein geschnitten und gekaut soll er gegen Übelkeit helfen. Es gibt zwar keine modernen Studien, die die Wirkung des Ingwers belegen. Schaden kann er allerdings nicht und gesund ist er allemal! Ebenso nicht belegt ist das Einatmen von Minzöl, besonders in asiatischen Ländern ist diese Methode jedoch beliebt.

Einen positiven Effekt auf den gereizten Magen und Darm haben Kräutertees wie Fenchel, Anis und Kamille. Auch das Lutschen von zuckerfreien Bonbons und Kaugummis soll von der Reiseübelkeit ablenken.

Teetrinken an Bord
Kräutertees können den Magen auf See beruhigen.

8. Akupunktur/Akupressur

Auch Akupunktur und Akupressur können ein gutes Mittel gegen Seekrankheit sein. Während gesetzte Nadeln auf der Haut auf einer Kreuzfahrt jedoch möglicherweise etwas unpraktisch sind, kann man Akupressur-Bänder einfach am Handgelenk tragen. Diese drücken auf bestimmte Druckpunkte und können Übelkeit lindern. Akupressur funktioniert aber auch ohne Akupressur-Bänder. Dafür können Sie mit einem Finger etwa 2 cm unterhalb des Handgelenks an der Innenseite des Unterarms für mindestens eine Minute leicht Druck ausüben. Dieser Punkt wird Nei-Kuan-Punkt genannt. Gut zu wissen: Sie können den Punkt auch bei Übelkeit bei Autofahrten drücken.


Was ist nun das beste Mittel gegen Seekrankheit?

Es gibt kein Allheilmittel, welches jedem sofort und garantiert die Seekrankheit nimmt. Achten Sie auf sich, trinken Sie genug Wasser, essen Sie nicht zu fettig und verzehren Sie Alkohol auf einer Kreuzfahrt in Maßen – so lässt sich schon die ein oder andere Seekrankheit vorbeugen. Tragen Sie bei großer Sonneneinstrahlung immer einen Hut und bei starkem Wind eine Mütze. Atmen Sie tief ein und machen Sie sich nicht verrückt. Sprechen Sie möglicherweise im Vorfeld schon mit Ihrem Arzt, der Ihnen Reisetabletten verschreiben kann. In den Restaurants der Reedereien können Sie nach Ingwer und Kräutertees fragen, die die Übelkeit lindern können.

Und wenn Sie seekrank sind, dann geben Sie sich Zeit und lassen Sie sich nicht stressen. An Bord gibt es zudem einen Schiffsarzt, der Ihnen zur Not Reisetabletten geben kann. Es gibt auch spezielle Pflaster gegen Seekrankheit. So steht einer schönen übelkeitsfreien Kreuzfahrt nichts mehr im Wege! 

P.S.: Sollte die Angst vor Übelkeit Sie daran hindern, überhaupt eine Kreuzfahrt zu buchen - wie wäre es dann mit einer Flussreise? Den Horizont immer im Blick reisen Sie trotzdem mit allen Annehmlichkeiten bequem und "wackelfrei" auf einem Schiff! :-)

 
Hanseat Reisen, Katharina Borowy

Hanseat Reiseberatung

Kreuzfahrten und Flusskreuzfahrten sind unsere Leidenschaft und das bereits seit 1997. Wenn auch Sie auf der Suche nach Ihrem Traumurlaub sind, helfen wir Ihnen gerne weiter. Sie erreichen unsere Kreuzfahrtberater von 09.00 – 18:00 Uhr in unseren Büros oder einfach telefonisch unter 0421 160 56 8780

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