Budapest - die wunderschöne Hauptstadt Ungarns
Das heutige Budapest ist eine Vereinigung aus den drei historischen Städten Buda, Óbuda und Pest. Diese wurden 1873 unter dem heutigen Namen Budapest zusammengelegt. Die Zusammenlegung symbolisierte die Verbindung verschiedener Kulturen und sozialer Schichten. Buda, auf der westlichen Seite der Donau, galt als der Sitz des Königshauses, während Pest, auf der östlichen Seite der Donau, als Zentrum für Handel diente. Verbunden werden beide Stadtteile bis heute durch die weltbekannte und 375 Meter lange, prachtvolle Kettenbrücke, aber dazu später mehr. Übrigens: Der Name Pest leitet sich von dem Wort "Pession" ab, welches für eine Festung aus römischen Zeiten steht.
Die 96 ist eine symbolische Zahl in der ungarischen Geschichte, da sich die Magyaren im Jahr 896 in der Region niederließen. Kein Gebäude in Budapest darf höher als 96 Meter sein, darunter auch das berühmte Parlamentsgebäude, dessen Haupttreppe ebenfalls 96 Stufen hat. Umgekehrt ist der tiefste Punkt der Stadt die Donau, die 96 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Und wenn man die ungarische Nationalhymne im richtigen Tempo singt, dauert diese genau 96 Sekunden.
In ganz Ungarn sind zahlreiche unterirdische Heißwasserquellen zu finden. Allein Budapest beherbergt über 100 Thermalquellen, von denen etwa 15 öffentlich zugänglich sind. Das Szechenyi Thermalbad gilt mit seinen 15 Indoor- und 3 großen Außenpools als eines der größten in Europa. Bei Wassertemperaturen von 18 bis 40 Grad Celsius ist Entspannung garantiert. Kleiner Funfact am Rande: In den Genuss vom heilsamen Thermalwasser kommen auch die Flusspferde im Budapester Zoo, weil seine chemische Zusammensetzung der des Nilwassers gleicht.
Unter der Budaer Burg, im Süden der Stadt, liegt ein faszinierendes Netzwerk aus geheimnisvollen Tunneln und Höhlen. Das Budauer Burglabyrinth erstreckt sich über 10 km und hat eine spannende, gleichwohl auch etwas unheimliche Geschichte zu erzählen. So wurde es bereits von Urmenschen als Schutzraum genutzt, im Mittelalter als Kellerraum verwendet und diente im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker sowie Militärkrankenhaus. Sogar als Harem soll es während der osmanischen Besatzung genutzt worden sein. Heute steht ein Teil des Labyrinths zum Besuch offen und bietet einen unvergleichlichen Einblick in die tiefer liegenden Schichten der Budapester Vergangenheit.
Kommen wir nun endlich zur bereits erwähnten Széchenyi-Kettenbrücke, der ersten dauerhaften Steinbrücke über der Donau. 1849 eröffnet, half sie maßgeblich bei der Weiterentwicklung Budapests und galt damals sowohl als Wunderwerk der Ingenieurskunst als auch als symbolische Verbindung zwischen West (Buda) und Ost (Pest). Gebaut und benannt wurde sie nach Anregung des ungarischen Reformers Graf István Széchenyi, nachdem dieser erst nach einer Woche Wartezeit die andere Donauseite erreichte, um dem Begräbnis seines Vaters beiwohnen zu können.
Das U-Bahn Netz der Hauptstadt gilt als eines der ältesten der Welt. Die Millennium Underground Railway, auch als M1 oder "Gelbe Linie" bekannt, ist nach der Londoner U-Bahn allerdings "nur" die zweitälteste Europas und wurde 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Sie wurde anlässlich des tausendjährigen Bestehens des ungarischen Staates gebaut und 1896 eröffnet. Noch heute fährt die Linie mit wunderschön restaurierten Waggons. Wussten Sie außerdem, dass Budapest einen Zug hat, der von Kindern betrieben wird? Die Kindereisenbahn wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Kinder zwischen 10 und 14 Jahren können auf dieser 11 km langen Bahnstrecke eine viermonatige Ausbildung absolvieren. Sie bedienen die Stellwerke, begleiten die Reisezüge und sind für den Verkauf der Fahrkarten verantwortlich.
Das Országház, besser bekannt als Parlament in Budapest, ist eines der größten und beeindruckendsten Regierungsgebäude der Welt. Erbaut wurde das neugotische Wunderwerk zwischen 1885 und 1904 unter dem Architekten Imre Steindl. Für den Bau wurden unglaubliche 40 Millionen Ziegel und eine halbe Million Edelsteine verwendet, die das Parlamentsgebäude nicht nur zum drittgrößten Verwaltungszentrum der Welt, sondern auch zu einem wahren Kunstwerk machen. Innen wie außen üppig, erstreckt sich der Bau direkt am Ufer der Donau, auf einer Fläche von 18.000 Quadratmetern, mit fast 700 Räumen, 20 km Treppen und 365 Türmen. Vor genau diesem riesigen Bauwerk wird übrigens jeden Tag um 08:30 Uhr feierlich die Nationalflagge aufgehängt und immer um 18:30 Uhr bzw. 17:30 Uhr im Winter wieder abgenommen.
Haben Sie sich auch schon einmal an einem Zauberwürfel die Zähne ausgebissen? Das haben Sie dem Bauingenieur und Architekt Erno Rubik zu verdanken. Dieser entwarf 1974 in Budapest den "Rubiks Cube", ursprünglich als Modell, um die dreidimensionale Geometrie zu erklären. Das seine Erfindung mal eines der meistverkauften Puzzlespiele der Welt werden würde, konnte er wahrscheinlich selbst nicht ahnen. Voller Stolz würdigt die Stadt Budapest seine berühmte Erfindung mit Ausstellungen und Veranstaltungen, die den Zauberwürfel und seinen Einfluss auf die Welt der Rätsel und darüber hinaus feiern. Kleiner Tipp: In der Rumbach Sebestyén utca 5 finden Sie einen riesengroßen Zauberwürfel auf einer Hauswand. Street-Art Kunstwerke wie dieses werden auch "Murals" genannt" und sind vorrangig im VII. Budapester Bezirk – Erzsébetváros – auf der Pest-Seite der Donau zu finden.
Ein eher übersehenes Highlight der ungarischen Hauptstadt ist das Budapester Flippermuseum. Als eines der größten Flippermuseen beherbergt die Ausstellung auf über 400 Quadratmetern derzeit 130 Flippermaschinen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum 21. Jahrhundert. Für rund 13 Euro Eintritt können Sie den ganzen Tag lang flippern - Spaß ist also schon vorprogrammiert! (Stand Juli 2024). Aber Achtung - den eben genannten Eintritt müssen Sie in der ungarischen Währung Forint zahlen. Denn obwohl Ungarn bereits einmal versucht hat, dem Euro-Raum beizutreten, wurden diese Bestrebungen 2008 aufgrund des hohen Staatsdefizites erst einmal auf Eis gelegt.
Was haben ein ermordetes Eichhörnchen, ein Miniatur-Panzer und ein Taucher gemeinsam? Sie sind alle Mini-Skulpturen des Künstlers Mihály Kolodko in Budapest. Mit seinen Miniatur-Kunstwerken erinnert Kolodko auf lustige Weise an Comicfiguren und Berühmtheiten des Landes. Betrachtet man die kleinen Kunstwerke, so sieht man zunächst das Offensichtliche - ein glücklicher kleiner Wurm, ein kleiner Astronaut oder ein Kaninchen mit karierten Ohren. Doch mit ein bisschen Hintergrundwissen über den gewählten Standort der Skulptur und die Politik bzw. Geschichte des Landes erkennt man oft eine tiefere Bedeutung. Nutzen Sie Ihren nächsten Landgang doch einmal, um einige der knapp 30 Figuren zu entdecken.
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